Großbritannien hebt Beschränkungen für schwule Blutspender auf

Symbolbild
Bisher durften Männer nicht spenden, wenn sie in den drei Monaten davor Sex mit einem Mann hatten. In Österreich gelten weit strengere Regeln.

Schwule und bisexuelle Männer werden künftig in Großbritannien beim Blutspenden nicht mehr anders behandelt als andere Spender. Das teilte das britische Gesundheitsministerium am Montag mit. Bislang dürfen Männer in Großbritannien kein Blut spenden, wenn sie innerhalb der drei Monate davor Sex mit einem anderen Mann hatten.

Diese Regel soll künftig nicht mehr gelten. Stattdessen soll nur noch ausschlaggebend sein, ob eine Person innerhalb von drei Monaten wechselnde Sexualpartner oder eine feste Beziehung habe, hieß es in der Mitteilung - unabhängig vom Geschlecht oder der sexuellen Orientierung.

Bei der Auswahl von Blutspendern soll stattdessen stärker als bisher ein Fokus auf riskante Sexualpraktiken wie den sogenannten Chemsex gelegt werden, eine Form von Geschlechtsverkehr mehrerer Beteiligter unter dem Einfluss von Drogen. Die neue Regelung soll von Sommer 2021 an gelten. 

Lage in Österreich

In Österreich dürfen homo- und bisexuelle Männer wie in Deutschland nur Blut spenden, wenn sie in den vorhergehenden 12 Monaten keinen Sex mit einem Mann hatten. Diese Wartefrist habe rein medizinische Gründe, heißt es auf der Homepage des Roten Kreuzes, und gelte auch für andere Personen. Etwa für Männer die innerhalb der letzten 12 Monate Sex mit mehr als drei Sexualpartnern oder -partnerinnen hatten, und für Frauen, die Sex mit einem Mann hatten, der gleichgeschlechtlichen Sex hatte.

Gesundheitsminister Anschober kündigte aber an, das entsprechende Gesetz bald zu ändern. Mehr dazu lesen Sie hier:

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