Ein Blutspender kennt keine Angst

Ein Blutspender kennt keine Angst
Zum 150. Mal ging der fast 70-jährige Rudolf Eberhardt Blut spenden – und das während der Corona-Krise.

Angst? – „Nein“, antwortet Rudolf Eberhardt, ohne zu zögern. Er wird demnächst 70 Jahre alt. Altersbedingt gehört er also zur Corona-Risikogruppe. „Vorerkrankungen habe ich aber keine. Es ist nur mein Alter, das mich gefährden könnte“, sagt er. Trotz des dadurch erhöhten Risikos geht er auch momentan zum Blutspenden. Ende April gab Eberhardt seine 150. Blutspende.

Das regelmäßige Spenden gehört schon zu seinem Leben dazu. „Seit ich 18 Jahre alt bin, gehe ich etwa alle drei Monate zur Blutspende“, erzählt er. „Die Blutspende ist eine tolle Möglichkeit, Menschen, die dringend Hilfe brauchen, anonym zu helfen“, sagt er. Das Blutspenden bietet ihm sogar eine gewisse Sicherheit, erzählt der 69-Jährige: „Es werden immer mehrere Proben entnommen, die untersucht werden. Das ist quasi wie ein kompletter Gesundheitscheck.“

Ein Blutspender kennt keine Angst

Während der Corona-Krise ging Eberhardt zum 150. Mal Blutspenden. 

Besonders aufbauend ist es, wenn das Handy ein paar Wochen später klingelt: „Dann bekomme ich immer eine SMS, dass meine Blutkonserve zum Beispiel einem Patienten im Wilhelminenspital geholfen hat“, sagt Eberhardt.

Fieber messen vor der Spende

Etwas anders als gewohnt ist die Blutspende während der Corona-Krise aber doch abgelaufen. Der Termin zu dem Rudolf Eberhardt eigentlich gehen wollte, wäre beim Roten Kreuz in Leobersdorf gewesen. „Dort ist aber zu wenig Platz“, sagt er. Daher wurde die Aktion ins Veranstaltungszentrum Hirtenberg verlegt. „Zwischen den Betten muss genug Abstand sein“, sagt er.

Das Beantworten einiger Fragen gehört zum üblichen Prozedere: etwa, ob man zuvor im Ausland war oder regelmäßig Medikamente nimmt.

Keine „Würsteljause“

Momentan muss man aber etwas umfassender Auskunft geben: gibt es jemanden in der Familie, der Husten hat? Gab es Kontakt zu jemandem, der Fieber hat? Auch bei den Blutspendern selbst wird kontaktlos Fieber gemessen.

Auch die übliche „Würsteljause“ nach der Spende bleibt momentan aus. „Man kann sich natürlich ausruhen und es gibt auch eine kleine Stärkung – aber für den Heimweg, nicht für ein Beisammensein“.

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