Bali: 180 Meter hoher Glasaufzug soll wieder abgerissen werden

Ein Strand mit türkisfarbenem Wasser liegt zwischen bewachsenen Klippen unter einem hellblauen Himmel.
Der Grund für den Abriss des Lifts sind mehrere Verstöße gegen Umwelt- und Bauvorschriften.

Zusammenfassung

  • Der umstrittene Glasaufzug an Balis Küstenklippen soll wegen Verstößen gegen Umwelt- und Bauvorschriften abgerissen werden.
  • Das 180 Meter hohe Bauwerk war zu 70 Prozent fertiggestellt und sollte Touristen zum berühmten T-Rex-Felsen bringen.
  • Der Gouverneur ordnete den Rückbau als Teil einer Initiative zum Schutz von Natur, Kultur und gesellschaftlichen Werten auf Bali an.

Ein umstrittener Glasaufzug an einer der berühmtesten und meistfotografierten Küstenklippen Balis soll wieder abgerissen werden. Der Gouverneur der indonesischen Insel, I Wayan Koster, ordnete nach längerem Hin und Her den Rückbau des halb fertiggestellten Projekts an. 

Grund sind mehrere Verstöße gegen Umwelt- und Bauvorschriften. Das weiße Stahlgerippe hatte in den vergangenen Wochen Kontroversen ausgelöst - vor allem, weil es den einst herrlichen Ausblick verschandelte.

Touristen immer wieder verunglückt

Das 180 Meter hohe Bauwerk sollte Touristen künftig in gläsernen Kabinen zum berühmten "T-Rex-Felsen" auf der kleinen Nachbarinsel Nusa Penida hinabfahren lassen. Die Klippen am Kelingking Beach formen - von oben betrachtet - einen riesigen Dinosaurierkopf mit geöffnetem Maul. 

Der Aufzug war vor allem dazu gedacht, den beschwerlichen Abstieg zu erleichtern. Touristen waren auf dem steilen Pfad immer wieder verunglückt. Rund 70 Prozent der Anlage waren bereits fertiggestellt, da stoppten die örtlichen Behörden Ende Oktober die Arbeiten. Als Grund wurden fehlende Genehmigungen und mögliche Verstöße gegen Umwelt- und Planungsregeln angegeben.

Zunehmender Druck durch Massentourismus

Das Unternehmen PT Indonesia Kaishi Tourism Property Investment Development habe nun sechs Monate Zeit, den Lift vollständig zu entfernen, sagte Koster vor Journalisten. Nach der Demontage des Turms müsse der Entwickler das Gelände innerhalb von drei Monaten wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzen. 

Koster betonte, die Entscheidung sei Teil einer größeren Initiative zum Schutz von Natur, Kultur und gesellschaftlichen Werten auf Bali – und nicht etwa investitionsfeindlich. Bauprojekte sollten "Bali lieben und schützen und es nicht ausbeuten". Die hinduistisch geprägte "Insel der Götter" leidet schon länger unter dem zunehmenden Druck durch den Massentourismus.

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