"Gefährliche Quallen": So vergraulen Bewohner Mallorcas nun Touristen

FILE PHOTO: People enjoy the sunny weather on Portals Nous beach
Eine Aktivistengruppe geht auf der beliebten Urlaubsinsel nun gezielt gegen den Massentourismus vor.

Plakate, die vor gefährlichen Quallen oder herabstürzenden Felsen warnen: Zwischen den Küstenorten Cala Morlanda und Cala Bota (Mallorca) wehren sich Einheimische nun mit solchen Fake-Schildern gegen den zunehmenden Massentourismus.

Im vergangenen Jahr konnte die spanische Mittelmeerinsel bereits mehr als 13 Millionen internationale Touristen anziehen. Damals wurde es vielen Einheimischen schon zu viel. Nun deutet alles darauf hin, dass 2023 der Besucherrekord noch geknackt wird: Allein in den ersten sechs Monaten sind mehr als sieben Millionen Menschen auf die Insel gereist.

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Mallorca ist nicht nur bei den Deutschen beliebt, auch Briten und US-amerikanische Touristen zieht es neuerdings auf die spanische Insel. Aktivisten haben nun genug vom Massentourismus und gehen dagegen mit einem Trick vor.

Die antikapitalistische Gruppe Caterva hat an beliebten Küstenorten Fake-Schilder angebracht, um Touristen abzuschrecken und von den Stränden fernzuhalten. 

Dabei wird beispielsweise vor gefährlichen Quallen oder herabstürzenden Felsen gewarnt. Auf einem anderen Schild ist beispielsweise angegeben, dass der Fußmarsch zum Strand knapp drei Stunden dauert, obwohl dieser nur rund 100 Meter entfernt liegt. 

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Auf einigen Schildern heißt es auch einfach: "Strand geschlossen". Auf X, dem früheren Twitter, schreiben die Aktivisten, dass sie mit ihrer Schilder-Aktion den Massentourismus auf der Baleareninsel anklagen wollen. "Mit einer Prise Humor haben wir einige Plakate aufgehängt", erklärt die Gruppe in ihrem Post.

Die Fake-Schilder der Aktivistengruppe sehen wohl für viele Laien echt aus. Die "Warnhinweise" auf den Plakaten sind bislang auch nur auf Englisch verfasst. Auf Katalanisch steht jedoch die Erklärung. Einheimische sollen mit dem Trick jedoch nicht hinters Licht geführt werden. Unten auf dem Plakat, das vor den vermeintlich gefährlichen Quallen warnt, steht "offener Strand". Weiter wird aufgeklärt: "Weder Touristen noch Quallen".

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Viele Einheimische auf Mallorca sind zunehmend von Touristen genervt. Zahlreiche Regelungen richten sich bereits gegen sogenannte Sauf-Urlauber. In Clubs und Diskotheken an der Playa de Palma darf man nur noch ab 18 Jahren, die Urlauber müssen außerdem mit Schuhen und Oberteilen bekleidet sein, Rauchen auf offener Straße ist nicht erlaubt und der Verkauf von Alkohol ist nach 21.30 Uhr verboten.

Nun sollen die Touristen auch an den Stränden mehr Rücksicht nehmen.

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