80.000 Handys beschlagnahmt: Frankreichs Gefängnisse bald mit Störsendern

FRANCE-POLITICS-CRIME-PRISON
Es wurden bei den Aktionen auch Drogen gefunden.

Zusammenfassung

  • Im Jahr 2024 wurden in französischen Gefängnissen 80.000 Handys und zahlreiche Drogen beschlagnahmt.
  • Justizminister Darmanin plant Millioneninvestitionen in Sicherheitsmaßnahmen wie Fenstergitter, Röntgengeräte und Störsender, um Handys und Drogen fernzuhalten.
  • Besonders gefährliche Kriminelle sollen in hochgesicherten Haftanstalten komplett von der Außenwelt abgeschnitten werden.

In Frankreichs Gefängnissen sind im vergangenen Jahr 80.000 Handys beschlagnahmt worden. Mit einem "Null-Handy-hinter-Gittern"-Plan will Justizminister Gérald Darmanin nun der Praxis ein Ende bereiten, dass sich Häftlinge per Drohne Mobiltelefone, Rauschgift und andere verbotene Gegenstände ins Gefängnis liefern lassen.

Mit Millionenaufwand sollen etliche Haftanstalten mit engmaschigen Fenstergittern, Röntgengeräten und Störsendern ausgestattet werden, die die Nutzung von Handys sowie Internetverbindungen unmöglich machen. "Wie bereits gesagt, wurden im letzten Jahr 80.000 Handys beschlagnahmt, aber auch Drogen", sagte der Justizminister am Freitag beim Besuch des Pariser Gefängnisses La Santé, in dem kürzlich auch Ex-Präsident Nicolas Sarkozy einsaß.

"Vorhin sagten mir die Strafvollzugsbeamten, dass mindestens zwei Drittel der Menschen, die sich in Paris in La Santé, befinden, in ihren Zellen Haschisch konsumieren", sagte der Minister. "Die große Mehrheit der Franzosen, wie auch die Strafvollzugsbeamten, verstehen nicht, wie man im Gefängnis mit einem Mobiltelefon telefonieren und im Gefängnis Haschisch rauchen kann." Das sei völlig inakzeptabel.

Sollen von Außenwelt abgeschnitten werden

Besonders die gefährlichsten Kriminellen sollten in hochgesicherten Gefängnissen von der Außenwelt abgeschnitten werden, sagte der Minister. Er verwies auf die jüngsten Ereignisse in Marseille, wo ein hoher Drogenboss in Verdacht steht, aus dem Gefängnis einen Auftragsmord dirigiert zu haben.

Vor einigen Monaten erst hatte die französische Polizei Hunderte Mini-Mobiltelefone beschlagnahmt, mit denen verurteilte Kriminelle aus dem Gefängnis heraus weiter ihre Geschäfte abwickeln. Ein Unternehmen in Frankreich pries die winzigen Mobiltelefone aus China bewusst mit dem Hinweis an, dass diese bei der Einlasskontrolle in Gefängnisse nicht erkannt würden.

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