Frankreich: Flüchtling verletzte vier Kinder und zwei Pensionisten mit Messer

Frankreich: Flüchtling verletzte vier Kinder und zwei Pensionisten mit Messer
Ein Mann stach auf einem Spielplatz auf vier Kinder und zwei Pensionisten ein. Der Täter soll ein syrischer Flüchtling sein.

Eine grausame Tat versetzte die Grande Nation am Donnerstag in einen Schockzustand: Ein Angreifer hat im "Europa"-Park im Zentrum der ostfranzösischen Stadt Annecy vier Kinder und zwei Erwachsene mit einem Messer verletzt. Nach einem Großeinsatz der Polizei wurde der Mann festgenommen. 

Die Kinder sollen laut Polizeiangaben alle um die drei Jahre alt sein. Sie spielten offenbar am Vormittag in dem Europapark in der Nähe des Sees von Annecy, als der Amokläufer auf sie losstürmte. Vier von ihnen wurden ebenso verletzt wie zwei Pensionisten, die versucht hatten, den Mann aufzuhalten. Zwei der Kinder sowie einer der Erwachsenen schwebten am Donnerstagabend in Lebensgefahr.

Täter war syrischer Flüchtling

Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich laut Polizei um einen 31-jährigen Syrer handeln. Von Augenzeugen gemachte Videos zeigen einen bärtigen Mann mit Sonnenbrille, der mit einem Messer bewaffnet durch den Park läuft. Zusätzlich zu seinem syrischen Pass habe er schwedische Dokumente, darunter einen Führerschein, bei sich getragen.

Frankreich: Flüchtling verletzte vier Kinder und zwei Pensionisten mit Messer

Das deckt sich mit einem Bericht der Zeitung Le Monde, demnach soll der Mann zuletzt zehn Jahre in Schweden gelebt und dort erst am 26. April den Flüchtlingsstatus erhalten haben. Ende November 2022 beantragte er Asyl bei Ofpra, dem französischen Amt für den Schutz von Flüchtlingen und Staatenlosen. 

Nachdem er in Schweden seinen Flüchtlingsstatus erhalten habe, habe sein Asylantrag keinen Zweck mehr gehabt - als Flüchtling habe er sich somit „in einer regulären Situation“, also legal, in Frankreich aufgehalten.

Keine Terror-Ermittlungen - "versuchter Mord"

Zu einem möglichen Motiv gab es am Abend noch keine Angaben. Die zuständige Staatsanwältin Linne Bonnet-Mathis erklärte am Nachmittag, sie sehe kein terroristisches Motiv und habe stattdessen Ermittlungen wegen versuchten Mordes eingeleitet. Der Angreifer werde nun eingehend verhört.

Frankreichs Premierministerin Elisabeth Borne reiste mit Innenminister Gérald Darmanin umgehend zum Tatort. Das französische Parlament legte eine Schweigeminute ein. Präsident Emmanuel Macron sprach auf Twitter von einem „Anfall absoluter Feigheit“, Frankreich stehe „unter Schock“: „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten, ihren Familien und den mobilisierten Rettungsdiensten.“