Bei dieser Airline zahlen übergewichtige Passagiere künftig doppelt

Back view of passengers traveling by airplane.
Die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines verpflichtet übergewichtige Passagiere ab 2026, zwei Plätze zu buchen. Internationale Standards gibt es keine.

Enge Reihen, schmale Polster, kaum Bewegungsfreiheit. Selbst durchschnittlich gebaute Passagiere empfinden Langstreckenflüge in der Economy-Klasse oft als Strapaze. Für Menschen mit starkem Übergewicht ist die Situation jedoch besonders schwierig.

Die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines hatte dieses Problem bislang vergleichsweise großzügig gelöst. Kundinnen und Kunden mit höherem Körpergewicht konnten einen zusätzlichen Sitzplatz ohne Aufpreis in Anspruch nehmen.

Diese Praxis wird nun beendet. Wie die New York Times berichtet, verschärft die Airline ihre Richtlinien deutlich.

Ab dem 27. Jänner 2026 müssen Passagiere, die nicht vollständig auf einen einzelnen Sitz passen, verpflichtend zwei Plätze buchen – und auch selbst bezahlen. Eine nachträgliche Rückerstattung ist nur noch in wenigen Ausnahmefällen möglich, etwa wenn der Flug nicht ausgebucht ist und beide Sitze in derselben Tarifklasse erworben wurden.

Internationale Standards existieren in diesem Bereich nicht

Maßgeblich sind Faktoren wie Sitzbreite, Armlehnen und Sicherheitsgurt. Kann ein Passagier mit abgesenkten Armlehnen sitzen und den Gurt schließen – notfalls mithilfe einer Verlängerung –, reicht in der Regel ein Sitzplatz aus. Ist das nicht der Fall, liegt die Entscheidung bei der jeweiligen Fluglinie. Viele europäische Airlines sprechen zwar eine Empfehlung aus, freiwillig zwei Sitze zu reservieren, eine verbindliche Verpflichtung besteht jedoch meist nicht.

Eine Sonderrolle nimmt Kanada ein. Dort gilt auf Inlandsflügen seit 2008 das Prinzip "Eine Person, ein Preis". Fluggesellschaften ist es untersagt, für einen zweiten Sitz zusätzliche Kosten zu verrechnen. Die Regelung soll verhindern, dass Passagiere aufgrund ihres Körpergewichts benachteiligt werden.

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