Flash Mob in Friaul: 200 Menschen badeten in Kleidung
Rund 200 Personen haben am Sonntag auf einem Strand bei der Hafenstadt Monfalcone in Friaul Julisch Venetien an einem Flash Mob gegen die Bürgermeisterin Anna Maria Cisint teilgenommen. Sie gingen bekleidet ins Wasser, um gegen die Amtsinhaberin zu protestieren, die sich diese Woche über Muslime und Musliminnen beschwert hatte, die voll bekleidet im Meer baden.
Am Flash Mob beteiligten sich Aktivisten einer interkulturellen Organisation, die die Bürger aufgerufen hatten, bekleidet zu baden, um gegen die als "unannehmbar" bezeichneten Behauptungen der Bürgermeisterin zu protestieren. An der Initiative beteiligten sich sowohl Italiener als auch Bürger aus Bangladesch, die eine große Ausländergemeinschaft in der Hafenstadt bilden. "Jeder soll baden, wie er will", lautete der Slogan der Demonstranten.
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Bürgermeisterin beklagte auch Frauen mit Vollschleier
In einem offenen Brief an die lokale muslimische Gemeinschaft hatte Cisint diese Woche zur Achtung der lokalen Regeln aufgerufen. "Diejenigen, die aus anderen Weltteilen kommen, haben die Pflicht, unsere Regeln und Bräuche zu respektieren", erklärte die Politikerin aus den Reihen der rechten Lega.
"Die Praxis, den Strand und das Wasser mit anderer Kleidung als Badekleidung zu betreten, muss aufhören", schrieb die Stadtchefin und beklagte einen Verstoß gegen die Regeln der Gemeinschaft. Am Strand Marina Julia in Monfalcone seien immer häufiger Personen anderer Kulturen zu beobachten, die bekleidet ins Wasser gingen.
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Die Bürgermeisterin beklagte auch die zunehmende Zahl von Frauen mit Vollschleier. Dadurch seien sie nicht identifizierbar, was auch eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit bergen würde. Cisint rief die muslimische Gemeinschaft auf, die Beziehungen zwischen der Stadt und der muslimischen Bevölkerung nicht zu spalten.
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