Fenster im Flug verloren: US-weites Flugverbot für Boeing 737-9 Max
Nach dem Abriss eines Kabinenteils samt Fenster an einer Boeing 737-9 Max während eines Fluges hat die US-Luftfahrtbehörde FAA ein vorübergehendes Flugverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs angeordnet.
"Die FAA verlangt die sofortige Inspektion bestimmter Boeing 737 Max 9, bevor sie wieder fliegen dürfen", sagte FAA-Chef Mike Whitaker. Die entsprechenden Boeings 737 Max 9 seien mit einem speziellen Türaustausch-Stecker ausgestattet. Etwa vier bis acht Stunden pro Maschine nimmt so eine Inspektion in Anspruch. Erst danach könnten die betroffenen Flugzeuge wieder in den Betrieb gehen.
Dies gelte für Maschinen, die von US-Fluggesellschaften betrieben würden oder auf amerikanischem Territorium unterwegs seien - weltweit 171 Flugzeuge.
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Der Zwischenfall ereignete sich auf einem Flug der US-Gesellschaft Alaska Airlines - auf dem Weg von Portland im Bundesstaat Oregon zum Flughafen Ontario, der östlich von Los Angeles liegt.
Die Airline hatte danach bereits von sich aus angekündigt, vorerst alle ihre Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max am Boden zu halten und die 65 Flugzeuge einer gründlichen Wartung und Sicherheitsprüfung zu unterziehen. "Mein Mitgefühl gilt denen, die auf diesem Flug waren - es tut mir so leid, was Sie erlebt haben“, so Firmenchef Ben Minicucci in einer Aussendung.
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Scheinbar keine schweren Verletzungen
Medienberichten zufolge hatte sich ein Fensterteil plötzlich gelöst und war davongeflogen. Es habe einen großen Knall gegeben, und dann sei Luft durch das Loch hereingeströmt, berichteten Passagiere der Zeitung The Oregonian. Der Sitz direkt neben dem Fenster sei unbesetzt gewesen, aber ein Jugendlicher auf dem Mittelsitz habe Verletzungen vom plötzlichen Druckabfall davongetragen.
Berichte über Schwerverletzte gab es demnach nicht. In einer Mitteilung der Airline hieß es, kurz nach dem Start sei die Maschine mit 171 Passagieren an Bord zum Flughafen zurückgekehrt und dort sicher gelandet.
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Auf von der BBC veröffentlichten Videos von Passagieren war das Loch an der Flugzeugseite zu erkennen. "Das war noch nicht einmal der Notausgang. Es war einfach ein Teil des Flugzeugs", merkte eine Frau im Video an.
Fluggesellschaften und den Hersteller Boeing dürfte der Vorfall alarmieren. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB untersucht den Fall. Anders als beim glimpflichen Ausgang am Freitag endeten zwei Notfälle 2018 und 2019 katastrophal und führten zu einem Startverbot der 737-Max-Reihe. Bei den beiden Abstürzen gab es insgesamt 346 Todesopfer. Als Hauptursache gilt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm, das die Maschinen zu Boden lenkte.
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Boeing überarbeitete daraufhin den Typ und erhielt nach und nach Wiederzulassungen. Mit Produktionsmängeln hat der Mittelstreckenjet allerdings weiter für Schlagzeilen gesorgt und die Bilanzen des Herstellers belastet.
Vorfall auch in Europa Thema
Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat die Richtlinie der amerikanischen FAA für die Boeing 737 Max 9 übernommen. Die EASA stellte jedoch fest, dass keine Fluggesellschaft aus einem EU-Mitgliedstaat "derzeit ein Flugzeug in der betroffenen Konfiguration betreibt".
Die britische Flugsicherheitsbehörde erklärte zuvor, sie würde von jedem Betreiber einer 737 Max 9 die Einhaltung der FAA-Richtlinie verlangen, um in ihren Luftraum einfliegen zu können.
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