Explosion in Wasserkraftwerk: Letztes Opfer geborgen
Die Zahl der Todesopfer nach der Explosion in einem italienischen Wasserkraftwerk am Suviana-See in dem Apennin bei Bologna vom Dienstag ist auf sieben gestiegen: Am Freitag wurde die Leiche des letzten vermissten Arbeiters geborgen, wie die Rettungseinheiten berichtete. Dabei handelt es sich um einen 68-Jährigen aus Neapel.
Am Donnerstag waren drei weitere Vermisste tot geborgen worden. Dabei handelt es sich um Techniker, die an den Turbinen des Wasserkraftwerks etwa 30 Meter unterhalb des Wasserspiegels arbeiteten, als sich die Explosion ereignete.
Zeugen berichteten von einem lauten Knall, der auch in vielen Kilometern Entfernung noch zu hören war. Infolge der Explosionsschäden drang viel Wasser ins Werk ein, was die Bergungsarbeiten erschwerte. Anfangs stand das Kraftwerk auch in dichtem Rauch.
Vorwürfe gegen den Betreiber des Konzerns
Salvatore Bernabei, Chef des Energiekolosses "Enel Green Power", Betreiber des Wasserkraftwerks, bestritt den Vorwurf, dass der Konzern unzuverlässigen Unternehmen die Wartungsarbeiten am Wasserkraftwerk anvertraut habe.
"Wir haben bekannte Firmen mit den Arbeiten beauftragt, gerade weil es sich um sehr spezialisierte Tätigkeiten handelt. Diese Unternehmen arbeiten für uns, und es ist ihre Entscheidung, ob sie nur ihr eigenes Personal einsetzen oder zusätzliche Spezialisten hinzuziehen", sagte Bernabei.
Großdemo für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz
Der Staatsanwalt von Bologna, Giuseppe Amato, kündigte an, er werde Kontrollen über Verträge und Unterverträge durchführen lassen; dazu sei bereits eine Expertengruppe eingesetzt worden. In Bologna kam es am Donnerstag zu einer Großdemonstration für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz.
Am 26. April will Justizminister Carlo Nordio eine Expertenkommission einsetzen, die die Gesetze in Sachen Arbeitssicherheit aktualisieren soll. Der Kommission, der auch Arbeitsministerin Marina Elvira Calderone angehört, hat die Aufgabe, den derzeitigen rechtlichen Rahmen zu analysieren, seine Grenzen, kritischen Punkte und Perspektiven zu prüfen und dann Vorschläge für Maßnahmen zu formulieren.
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