Berüchtigter Mafia-Boss ist nach 25 Jahren Haft wieder frei

Haftanstalt in Italien
Giovanni Brusca hatte den Auslöser jener Bombe gedrückt, die 1992 den Mafia-Jäger Giovanni Falcone tötete.

Der wegen mehrerer Mafia-Delikte verurteilte Ex-Boss Giovanni Brusca ist am Montag nach 25 Jahren Haft freigekommen. Der 64-jährige Sizilianer, der zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, hat die römische Strafanstalt Rebibbia verlassen, berichteten italienische Medien. Er wird sich zwar in den nächsten vier Jahren regelmäßig bei der Polizei melden müssen, er ist jedoch auf freiem Fuß.

Brusca hatte den Auslöser der Bombe gedrückt, die im Mai 1992 in Palermo den Mafia-Jäger Giovanni Falcone tötete. Der Mafioso wurde vier Jahre später festgenommen. Bald begann er, mit den italienischen Justizbehörden zu kooperieren. Danach gestand er, er habe über 100 Menschen getötet. Bruscas Aussagen sind teils jedoch sehr umstritten und werden angezweifelt.

Brusca ist unter anderem als Auftraggeber für eines der grausigsten Mafia-Verbrechen verantwortlich: Die Entführung und Ermordung des elfjährigen Sohnes eines Mafia-Kronzeugen, dessen Leiche später in Salzsäure aufgelöst wurde. Brusca bekam allein dafür 30 Jahre Haft. Wegen seiner Zusammenarbeit mit der Justiz, die zu mehreren Festnahmen anderer Mafiosi führte, hatte Brusca 2019 um Hausarrest gebeten, sein Gesuch war jedoch abgelehnt worden.

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