De-facto-Chef von Samsung wegen Drogenkonsums verurteilt

De-facto-Chef von Samsung wegen Drogenkonsums verurteilt
Lee Jae Yong saß bereits mehrfach wegen Korruption im Gefängnis

Der Erbe des Elektronikkonzerns Samsung, Lee Jae Yong, ist wegen illegalen Drogenkonsums verurteilt worden. Der De-facto-Chef des Unternehmens muss eine Geldstrafe von 70 Millionen Won (51.572,98 Euro) zahlen, wie die Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag berichtete. Lee soll wiederholt das Betäubungsmittel Propofol zu sich genommen haben.

Propofol wird gewöhnlich als Narkosemittel eingesetzt, mitunter aber auch als Rauschmittel genutzt. Der Pop-Star Michael Jackson war 2009 an einer Überdosis Propofol gestorben.

Lee ist offiziell der Vizepräsident von Samsung, gilt aber als oberster Entscheidungsträger des weltweit führenden Herstellers von Smartphones und Speicherchips. Er steht laut Forbes auf Platz 238 der reichsten Menschen der Welt. Die Strafe macht etwa 0,0006 Prozent seines Vermögens aus, das auf rund 10,2 Milliarden Dollar (8,79 Mrd. Euro) geschätzt wird.

Lee saß im Zuge eines Bestechungs- und Veruntreuungsskandals bereits mehrmals in Haft, zuletzt seit Jänner, nachdem er wegen Korruption verurteilt worden war. Seit August ist er auf Bewährung wieder frei. Zahlreiche Politiker und Unternehmer hatten sich für seine vorzeitige Freilassung ausgesprochen.

Samsung ist mit Abstand das größte der familiengeführten Unternehmens-Konglomerate in Südkorea. Der jährliche Geschäftsumsatz entspricht einem Fünftel des südkoreanischen Bruttoinlandsprodukts und ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg des asiatischen Landes.

Lee steht seit einigen Jahren an der Spitze des Elektronikkonzerns, nachdem sein Vater Lee Kun Hee wegen eines Herzinfarkts den Geschäften nicht mehr nachgehen konnte.

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