"Das Schwein": Mafia-Boss nach 25 Jahren Haft wieder frei

Mafia-Boss Giovanni Brusca hatte den Auslöser der Bombe gedrückt, die im Mai 1992 in Palermo den Mafia-Jäger Giovanni Falcone tötete. Nun ist er wieder frei.
Zusammenfassung
- Giovanni Brusca, der für über 100 Morde verantwortlich war, wurde nach 25 Jahren Haft entlassen.
- Er drückte 1992 den Auslöser der Bombe, die Giovanni Falcone tötete, und begann später mit der Justiz zu kooperieren.
- Brusca lebt unter falscher Identität und Zeugenschutz, da er zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereit war.
Der wegen mehrerer Mafia-Delikte verurteilte Ex-Boss Giovanni Brusca ist freigekommen. Der 68-jährige Sizilianer, der zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, hat seine Schuld gegenüber der Justiz vollständig beglichen und hat keine offenen rechtlichen Verpflichtungen mehr gegenüber dem Staat, wie es aus Justizkreisen heißt.
Brusca hatte bereits vor vier Jahren die römische Hochsicherheitsanstalt Rebibbia in Rom verlassen.
Er musste sich jedoch regelmäßig bei der Polizei melden. Jetzt ist er frei. Insgesamt hat er 25 Jahre Haft verbüßt. Brusca wird weiterhin unter falscher Identität außerhalb Siziliens leben und bleibt unter Zeugenschutz, da er sich zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen hatte.
"Das Schwein" gestand über 100 Morde
Brusca hatte den Auslöser der Bombe gedrückt, die im Mai 1992 in Palermo den Mafia-Jäger Giovanni Falcone tötete. Der Mafioso wurde vier Jahre später festgenommen. Bald begann er, mit den italienischen Justizbehörden zu kooperieren. Danach gestand er, er habe über 100 Menschen getötet. Bruscas Aussagen sind teils jedoch sehr umstritten und werden angezweifelt.
Brusca, der unter anderem den Spitznamen "das Schwein" führte, ist unter anderem als Auftraggeber für eines der grausigsten Mafia-Verbrechen verantwortlich: die Entführung und Ermordung des elfjährigen Sohnes eines Mafia-Kronzeugen, dessen Leiche später in Salzsäure aufgelöst wurde.
Brusca bekam allein dafür 30 Jahre Haft. Wegen seiner Zusammenarbeit mit der Justiz, die zu mehreren Festnahmen anderer Mafiosi führte, hatte Brusca 2019 um Hausarrest gebeten, sein Gesuch war jedoch abgelehnt worden.
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