Coronavirus: USA holen Landsleute von Quarantäneschiff zurück

US-Passagiere werden in die USA geholt.
Von den rund 400 US-Bürgern an Bord des Kreuzfahrtschiffes "Diamond Princess" waren 44 positiv getestet worden. Andere Passagiere müssen noch warten.

Die USA haben Hunderte ihrer Landsleute von Bord des in Japan unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes ausgeflogen. Zwei von der US-Regierung gecharterte Flugzeuge hoben am Montagmorgen (Ortszeit) wie geplant vom Tokioter Flughafen Haneda ab. Die "Diamond Princess" steht seit zwei Wochen im Hafen der Nachbarstadt Yokohama wegen des neuartigen Virus Sars-CoV-2 unter Quarantäne.

Bisher sind 355 Fälle des Erregers unter Menschen von Bord des Schiffes bestätigt. Von den rund 400 US-Bürgern an Bord waren 44 positiv getestet worden. Sie wurden in örtliche Krankenhäuser gebracht.

Quarantäne in Kalifornien und Texas

Die USA ließen ihre Landsleute in der Nacht mit Fahrzeugen des japanischen Militärs aus dem Hafengelände in Yokohama holen. Die Fahrer trugen dabei Schutzanzüge. Die Betroffenen sollen zunächst 14 Tage auf US-Militärstützpunkten in Kalifornien und in Texas in Quarantäne, hieß es. Auch Kanada, Hongkong und Israel bereiten sich nach japanischen Medienberichten vor, ihre eigenen Landsleute von Bord des Schiffes in Japan zurückzuholen. Gegenwärtig befinden sich noch rund 3.000 Menschen auf dem Kreuzfahrtschiff.

Unterdessen landete eine fünfte Chartermaschine der japanischen Regierung mit 36 Landsleuten und 29 ihrer chinesischen Familienmitglieder, die aus der schwer vom neuartigen Coronavirus betroffenen chinesischen Stadt Wuhan stammen, auf Tokios Flughafen Haneda. Zuvor hatte Japan bereits 763 Landsleute aus Wuhan ausgeflogen.

Mehr als 70.000 Infektionen

Die Zahl der Infektionen in China hat indes 70.000 überstiegen. Mit 105 neuen Todesfällen innerhalb eines Tages sind bis Montag 1.770 Todesfälle zu beklagen, wie die Gesundheitskommission in Peking mitteilte. Die nachgewiesenen Ansteckungen nahmen um 2.048 zu und erreichten 70.548.

Besonders schwer ist in Zentralchina die 60 Millionen Einwohner zählende Provinz Hubei mit der Metropole Wuhan betroffen. In der weitgehend abgeschotteten Krisenregion sind allein rund 58.000 Infektionen und 1.696 Todesfälle durch das Sars-CoV-2 genannte Virus bestätigt. Experten befürchten auch eine hohe Dunkelziffer.

Kommentare