Coronavirus: Erneut Rekord an Neuinfizierten in den USA

Medizinisches Personal in Texas
Neuer trauriger Rekordwert für Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden. Indes klagt ein US-Gouverneur gegen die Maskenpflicht in einer Stadt.

Einen neuen Rekordwert an Corona-Neuinfektionen gibt es in den USA. Mit rund 77.300 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA einen neuen Höchststand erreicht. Damit wird der bisherige Rekord von 67.800 neuen Fällen binnen 24 Stunden vom 10. Juli überschritten, wie aus den jüngsten Zahlen auf der Webseite der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Freitagmorgen (MESZ) hervorgeht.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich demnach bisher mehr als 3,5 Millionen Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Rund 138 000 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.

Die Zahl der Neuansteckungen in den USA ist seit Mitte Juni im Zuge der Lockerungen der Corona-Auflagen dramatisch gestiegen - vor allem im Süden und Westen des Landes. Zahlreiche Bundesstaaten haben daher die phasenweise Wiedereröffnung der Wirtschaft gebremst, pausiert oder Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen zurückgenommen.

Gouverneur klagt gegen Maskenpflicht

Der Gouverneur des südlichen US-Bundesstaats Georgia, Brian Kemp, hat indes gegen eine von der Großstadt Atlanta verordnete Maskenpflicht geklagt. Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms habe mit der entsprechenden Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus ihre Kompetenzen überschritten, argumentierte der Gouverneur in einer am Donnerstag (Ortszeit) eingereichten Klage.

Der Republikaner Kemp hatte am Mittwoch trotz der sich ausbreitenden Coronapandemie eine Verordnung unterzeichnet, die es Kommunen und Bezirken verbietet, eine Maskenpflicht einzuführen. Die demokratische Bürgermeisterin Bottoms erklärte über Twitter, anstatt sich vor Gericht zu streiten, wäre es besser, die Steuergelder einzusetzen, um mehr Corona-Tests und das Nachverfolgen von Kontakten zu ermöglichen.

Kemp wiederum erklärte, seine Klage richte sich gegen "desaströse Maßnahmen, die das Leben und die Lebensgrundlage unserer Bürger bedrohen". Gleichzeitig empfiehlt Kemp, Masken zu tragen, wenn der nötige Sicherheitsabstand zur Vermeidung von Infektionen nicht eingehalten werden kann.

In dem Bundesstaat gibt es bisher mehr als 130.000 nachgewiesene Corona-Infektionen und rund 3.100 Todesfälle. Am Donnerstag etwa meldeten die Behörden dort gut 3.400 Neuinfektionen.

Bürgermeisterin in Quarantäne

Bürgermeisterin Bottoms befindet sich derzeit in Quarantäne, weil bei ihr und mehreren Familienmitgliedern eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen wurde. Sie hatte vergangene Woche erklärt, dass sie acht Tage auf ihr Testergebnis warten musste. Sie kritisierte, dass es die lange Zeit zwischen Tests und Ergebnissen schwieriger mache, die Pandemie einzudämmen, weil Menschen nach ihren Tests tagelang nicht wüssten, ob sie ansteckend seien.

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