Coronavirus: Mehr als 1.400 neue Fälle in Tschechien

Menschen mit Masken in Prag
Prags Oberbürgermeister übt scharfe Kritik an der Krisenpolitik der Regierung.

Der Trend zunehmender Corona-Infektionszahlen in Tschechien hält an. Am Freitag kamen 1.447 bestätigte Fälle hinzu, mehr als je zuvor an einem Tag. Das gab das Gesundheitsministerium in Prag am Samstag bekannt. Es gab mehr als 12.200 aktive Fälle. Seit Beginn der Pandemie starben 450 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.

Kritik an Regierung

Prags Oberbürgermeister Zdenek Hrib übte im tschechischen Fernsehen CT scharfe Kritik an der Krisenpolitik der Regierung. Sie habe verschlafen, dass es mit dem Schulbeginn nach den Sommerferien zu einer Infektionswelle kommen werde, sagte der studierte Mediziner. Die Schulen seien zu "Covid-Tauschbörsen" geworden. In Tschechien gilt landesweit in fast allen Innenräumen eine Maskenpflicht, nicht aber in den Klassenzimmern der Schulen.

Niemand habe erwartet, dass der Anstieg so schnell und so massiv ausfallen werde wie in den zurücklegenden 14 Tagen, entgegnete Gesundheitsminister Adam Vojtech. Der Politiker der Partei ANO betonte, dass die ergriffenen Maßnahmen erst mit einer gewissen Verzögerung Wirkung zeigen würden.

Deutschland wertet Prag als Risikogebiet

Die deutsche Bundesregierung hatte die besonders betroffene Hauptstadtregion Prag am Mittwoch zum Risikogebiet erklärt und vor Reisen dorthin gewarnt. Wer aus einem Risikogebiet einreisen will, muss sich testen lassen. Das hat in Tschechien nach Medienberichten zu einem Ansturm auf die Corona-Testzentren geführt. Mancherorts sei die Kapazität bereits ausgeschöpft.

Kommentare