Italien: Nach dem Norden könnte nun der Süden folgen
Die süditalienischen Regionen befürchten eine zunehmende Zahl von Infektionen. Nachdem vor dem Inkrafttreten des vergangene Woche verhängten Reiseverbots viele im Norden lebende Süditaliener wieder in die Heimatregionen zurückgekehrt sind, befürchten die regionalen Behörden im Süden eine zunehmende Zahl von Erkrankungen.
100.000 Personen haben schätzungsweise in den vergangenen Wochen Norditalien verlassen, um in den Süden zurückzukehren. Unzählige Ferienwohnungen sind auf Sardinien und Sizilien wieder geöffnet worden.
Infektionen nehmen im Süden zu
Einige Auswirkungen des Exodus aus dem Norden sind bereits im Süden spürbar. In der Adria-Region Apulien verdoppelte sich am Sonntag die Zahl der Todesfälle von acht auf 16, jene der Infektionen kletterte um 38 Prozent. Angesichts der wenigen Plätze auf den Intensivstationen und der geringen Belastbarkeit der süditalienischen Krankenhäuser, könnte eine Zunahme der Epidemie problematisch werden.
"Wir sind in der Lage, maximal 2.000 Infizierte und 200 Kranke auf der Intensivstation zu behandeln", sagte der Präsident Apuliens, Michele Emiliano, laut Medienangaben. Er rief die Regierung auf, das Gesundheitssystem der süditalienischen Regionen zu unterstützen.
Sperrzonen im Süden
Wegen der zunehmenden Zahl von Infektionen wurden vier Gemeinden in der süditalienischen Region Kampanien zur Sperrzone erklärt. Bis Ende März dürfen die Bürger nicht ihre Gemeinde verlassen, damit soll die Verbreitung der Seuche gestoppt werden. In Neapel wurden die Straßen entlang des Meeres kontrolliert, um zu vermeiden, dass die Bewohner die sonnigen Tage für unerlaubte Spaziergänge nutzen.
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