Coronaleugner stürmten Intensivstation und wollten Patienten holen

Intensivstation (Symboldbild)
Ein junger Arzt stellte sich ihnen in den Weg und holte den Sicherheitsdienst. Jetzt ermittelt die Polizei im britischen Surrey.

Im britischen Surrey stürmte eine Gruppe von Corona-Leugnern die Intensivstation eines Krankenhauses und versuchte, einen Patienten mit nach Hause zu nehmen. Ein junger Arzt stellte sich ihnen in den Weg und rief den Sicherheitsdienst.

Ohne jegliche Erlaubnis und zum Teil ohne Maske hat sich im britischen Surrey eine Gruppe von Corona-Leugner Zugang zur Intensivstation des East Surrey Krankenhauses verschafft und versucht, einen Corona-Patienten mitzunehmen.

YouTube Video gelöscht

Die Gruppe um den bekannten britischen Corona-Leugner Tobe Hayden Leigh filmte dabei ihre unglaubliche Aktion im East Surrey Krankenhaus und veröffentlichte sie auf YouTube. Auf dem mittlerweile gelöschten Video ist zu sehen, wie Leigh und seine Leute die Intensivstation des Krankenhauses betreten und das Personal dazu drängen, einen älteren Corona-Patienten, vermutlich einem Angehörigen, aus der Klinik zu entlassen.

Trotz des Widerstands des Klinikpersonals besteht die Gruppe laut Daily Mail darauf, den Mann von der Sauerstoffversorgung zu trennen. Auch der Infizierte selbst erklärt hustend und röchelnd, die Klinik verlassen zu wollen, was ein junger Arzt aber mit Verweis auf seinen schlechten Gesundheitszustand und die Infektionsgefahr ablehnt.

Heftige Diskussionen

Von der Warnung, dass er ohne die Sauerstoffversorgung sterben werde, lässt sich der ältere Patient jedoch nicht beeindrucken: „Ja, das sagen Sie die ganze Zeit. Lasst uns gehen“, sagt er.

Auch Leigh greift den Arzt, der um das Leben des Patienten kämpft, scharf an und wirft ihm vor, über den Zustand des Patienten zu „lügen“ und die Familie über dessen Verfassung im Dunkeln zu lassen.

Der Mediziner weist diese Vorwürfe von sich und betont eindringlich, dass der Patient „jede Minute tot umfallen“ könnte. Er stellt klar: „Meine größte Sorge gilt seiner Sicherheit und im Moment gefährden Sie diese“, sagt er und warnt die Gruppe davor, dass die das Virus in der Klinik verbreiten könnte, wenn sie keine Maske trüge.

Der Anführer der Gruppe wischt die Einwände jedoch mit der lapidaren Aussage, dass es ihnen „gut gehe“ weg und stellt die Existenz der Pandemie ganzheitlich in Frage, woraufhin der junge Mediziner den Sicherheitsdienst ruft.

Der Aufforderung, die Klinik zu verlassen, kommt die Gruppe jedoch nicht nach und verkündet, dass der Patient nun ihre „Geisel“ sei. Als Leigh jedoch beginnt, über Corona-Verschwörungstheorien zu reden und das Personal zu beschimpfen, beendet der Arzt das Gespräch und weist den Sicherheitsdienst an, Leigh rauszuschmeißen. Unter wüsten Beleidigungen wird der Brite dann entfernt.

Polizei ermittelt

Mittlerweile hat sich die Polizei in Surrey dem Fall angenommen. Zwei Personen aus der Gruppe müssten auf Grund von Verstößen gegen die Corona-Beschränkungen nun mit einer Geldstrafe rechnen, auch das von Leigh aufgezeichnete Video werde untersucht.

Die Aktion der Gruppe verurteilte die Polizei indes zutiefst. So hätten die Beteiligten nicht nur sich, sondern vor allem die Patienten und das Personal in Gefahr gebracht.

„Dann ausfallend und bedrohlich gegenüber dem Personal zu werden, das versucht, diese verletzlichen Patienten unter extrem schwierigen Bedingungen zu behandeln, ist unglaublich und einfach verwerflich“, sagte Polizeisprecher Kimball Edey zu Daily Mail.

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