Italien will Impfpflicht für Gesundheitspersonal verlängern

Die Impfpflicht für Gesundheitspersonal solle rasch realisiert werden
Plätze in Kinos und Theater sollen bis zu 80 Prozent besetzt werden.

Italien will die seit Mai geltende Impfpflicht für das Gesundheitspersonal über die Frist des 31. Dezember 2021 hinaus verlängern. Die Verlängerung der Impfpflicht soll Mitte Dezember aufgrund der Epidemie-Lage im Land beschlossen werden, sagte Gesundheits-Staatssekretär Pierpaolo Sileri in einem TV-Interview am Dienstag.

"Die Zahl der nicht geimpften Beschäftigten im Gesundheitswesen liegt bei weniger als zwei Prozent, das entspricht 35.000 Personen, und ich hoffe, dass diese Zahl noch weiter sinkt", so Sileri.

"In drei bis vier Wochen werden wir 90 Prozent der Menschen geimpft haben, und ich glaube, dass die Ausdehnung des Grünen Passes als Bedingung für alle Arbeitnehmer, ihrem Beruf nachzugehen, die Impfung weiter vorantreiben wird", erklärte der Staatssekretär.

Impfbereitschaft gestiegen

Nachdem die Regierung vergangene Woche die Ausdehnung des Grünen Passes auf alle Beschäftigten beschlossen habe, sei die Impfbereitschaft in Italien gestiegen. "Ich glaube, dass durch den Grünen Pass ein deutlicher Anstieg der Impfbuchungen zu verzeichnen sein wird, wie wir diese Woche bereits gesehen haben", so Sileri.

In Italien müssen ab dem 15. Oktober alle Arbeitnehmer mit dem "grünen Pass" eine Corona-Impfung oder einen negativen Test vorweisen, wenn sie ihrer Arbeit nachgehen. Andernfalls drohen Sanktionen. Wer der Arbeit fernbleibt, weil er das Dokument nicht vorweisen kann, muss mit einer Suspendierung rechnen. Tests sind nur für Menschen kostenlos, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können.

Passpflicht

Die Entscheidung der Regierung betrifft rund 23 Millionen Arbeitnehmer. De facto sind unter den Erwachsenen nur noch Pensionisten, Arbeitslose sowie Hausfrauen und Hausmänner nicht von der Passpflicht betroffen. Bisher musste der Pass bereits in den Innenräumen von Restaurants, in Kinos oder Sportstadien, in Intercity-Zügen, Bussen und auf Inlandsflügen vorgelegt werden.

Italien war das erste Land in Europa, das von der Corona-Pandemie betroffen war; mehr als 130.000 Menschen starben dort im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Im vergangenen Jahr verzeichnete Italien infolge der Pandemie die schlimmste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg.

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