Absurde Schnitzeljagd der veganen Aktivisten auf der Klimakonferenz
Obwohl viele Klimaaktivisten Vegetarier oder Veganer sind, gleicht die Suche nach pflanzlicher Kost auf dem COP30-Gelände im brasilianischen Belém einer regelrechten Schnitzeljagd. An jeder Ecke dominieren Fleischgerichte, beklagen Aktivisten, während die wenigen veganen Stände überteuerte Kleinigkeiten anbieten – sofern sie nicht schon ausverkauft sind.
Tofu: Gut, aber aus
Bereits am ersten Konferenztag war der Tofu zur Mittagszeit vergriffen. Laut Berichten tauschten verzweifelte Delegierte über WhatsApp Koordinaten und Tipps aus, wo sich noch fleischlos essen ließ. Viele Veganer begnügten sich schließlich mit kostenlosem schwarzen Kaffee – ohne Milch, versteht sich. Ausgerechnet auf einem Gipfel, der sich dem Kampf gegen die Klimakrise verschrieben hat. Denn die Tierhaltung gilt als einer der größten Verursacher von Treibhausgasen weltweit, und sie fördert Abholzung und belastet Wasserressourcen.
Der Weltklimarat (IPCC) empfiehlt daher seit Jahren eine Umstellung auf pflanzliche Ernährung als eine der wirksamsten Klimaschutzmaßnahmen.
Planetary Health Diet
Die internationale EAT-Lancet-Kommission hat kürzlich aktualisierte Ernährungsrichtlinien vorgestellt, die Gesundheitsschutz und Klimaziele miteinander verbinden. Die sogenannte „Planetary Health Diet“ wurde erstmals 2019 vorgestellt und beruht auf dem Grundgedanken, dass eine gesunde Ernährung und ein gesunder Planet untrennbar miteinander verbunden sind. Sie definiert, was Menschen weltweit essen können, ohne die ökologischen Grenzen des Planeten zu überschreiten. Ziel ist es, sowohl die menschliche Gesundheit zu fördern als auch die Umweltbelastungen durch Landwirtschaft und Ernährungssysteme drastisch zu verringern.
Die Kommission betont, dass die aktuelle Nahrungsmittelproduktio
n doppelt problematisch ist: Einerseits verursacht sie etwa ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen, andererseits führt sie zu einer unausgewogenen Ernährung mit wachsender Zahl ernährungsbedingter Krankheiten. Die Planetary Health Diet soll diesen doppelten Krisen – Klima und Gesundheit – entgegenwirken. Sie soll jährlich bis zu 15 Millionen vorzeitige Todesfälle verhindern und die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft um mehr als 50 Prozent senken.
Kernempfehlungen (Referenz für Erwachsene, ca. 2.400 kcal/Tag):
- Täglich: 3–5 Portionen Vollkornprodukte, mindestens 5 Portionen Obst und Gemüse, außerdem Nüsse und Hülsenfrüchte
- Wöchentlich: Höchstens 1 Portion rotes Fleisch, 2 Portionen Fisch oder Geflügel, 3–4 Eier
- Täglich: Maximal ein Glas Milch oder eine entsprechende Menge Milchprodukte
- Stark eingeschränkt: Zucker, gesättigte Fette, Salz und stark verarbeitete Lebensmittel
Wissenschaftlicher Hintergrund
Das Team um die Co-Vorsitzenden Walter Willett (Harvard) und Shakuntala Thilsted (CGIAR) hat berechnet, dass diese Ernährungsweise es ermöglichen würde, bis 2050 zehn Milliarden Menschen nachhaltig zu ernähren – und das innerhalb der planetaren Grenzen. Dabei beruht der Effekt auf einer logarithmischen Skalierung: Jede zusätzliche Portion pflanzlicher Nahrung senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes messbar.
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