Chinas berühmtester Wasserfall ist doch nicht so natürlich wie gedacht

Chinas berühmtester Wasserfall ist doch nicht so natürlich wie gedacht
Der chinesische Yuntai-Wasserfall, eine majestätische Naturschönheit? Fehlanzeige - eine Wasserleitung schafft Abhilfe.

Als "einzigartiges Spektakel" wird er beschrieben, als "atemberaubende, riesige Säule" und "wichtigste Sehenswürdigkeit der Region". Der Yuntai-Wasserfall gilt als einer der berühmtesten Wasserfälle Chinas. Mit einer beeindruckenden Höhe von 314 Metern "fliegt das Wasser wie die Milchstraße herab", heißt es auf der Website. 

Das Problem: Der majestätische Wasserfall im Yuntai-Gebirge in der chinesischen Provinz Henan ist wohl doch nicht so natürlich, wie er gerne verkauft wird. Ein Video, das derzeit in den sozialen Medien für Aufregung sorgt, zeigt, dass der Wasserfall von einer Leitung gespeist wird, um die gewaltigen Wassermassen fließen zu lassen. 

Video trendete auf Social Media

Das von einem Besucher mit einer Drohne aufgenommene Video, das ein Rohr an der Spitze des Wasserfalls zeigt, wurde schnell zu einem Trending Topic auf der chinesischen Plattform Weibo mit mehr als 14 Millionen Interaktionen unter dem entsprechenden Hashtag. Auch einige lokale Medien berichteten.

Die Leitung des Yuntai Mountain Parks hat inzwischen darauf reagiert und eingeräumt, dass der Wasserfall eine "kleine Aufwertung" erfahren habe und teilweise auf Wasser angewiesen sei, das in der Trockenzeit aus einem Rohr gepumpt werde. Das Rohr soll sicherstellen, dass die vielen Besucher den Wasserfall immer "auf die schönste Weise" erleben können.

Beliebte Touristenattraktion

Der Yuntai Mountain Park, in dem sich der Wasserfall befindet, hat die höchste touristische Klassifizierung in China, nämlich AAAAA - die höchste Bewertung, die das chinesische Ministerium für Kultur und Tourismus an eine Touristenattraktion vergibt.

Der Yuntai-Wasserfall ist nicht der erste Wasserfall in China, der zusätzliche Hilfe benötigt. Das Monsunklima des Landes macht es schwierig, das Wasser in der regenarmen Trockenzeit am Fließen zu halten. So litt auch der Huangguoshu-Wasserfall in der südwestchinesischen Provinz Guizhou unter der Trockenzeit. Im Jahr 2004 wurde ein Damm gebaut, um sicherzustellen, dass das Wasser weiter fließt.

Damals lobte die Provinz den Damm mit den Worten, er werde "der Geschichte des Austrocknens des Huangguoshu-Wasserfalls ein Ende setzen“.

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