USA

Chemikalien abgefackelt: „Sie haben die Stadt vergiftet“

Bürgermeister Trent Conaway sorgt sich um die Gesundheit der Bürger
Bewohner einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Ohio klagen über massive gesundheitliche Beeinträchtigungen. Und sind wütend.

Wenn das Gesicht von Trent Conaway für die Situation in East Palestine steht, dann ist eines klar: In dem 4.700-Seelen-Nest im Osten des US-Bundesstaates Ohio kocht die Wut zwei Wochen nach dem schweren Frachtzug-Unglück, in dessen Folge krebserregende Chemikalien kontrolliert verbrannt wurden, immer noch hoch. „Ich will, dass unsere Bürger sich in ihren eigenen vier Wänden sicher fühlen“, sagte der Bürgermeister bei einer Versammlung in der Turnhalle einer örtlichen High School.

Weil in etlichen der fast 50 entgleisten Waggons leicht entzündliche chemische Stoffe gelagert waren, insbesondere das krebserregende Vinylchlorid, entschieden sich die Behörden drei Tage später für ein kontrolliertes Abfackeln. Im Radius von fast zwei Kilometern wurden alle Wohnhäuser evakuiert. Kurz danach stieg ein gigantischer, schwarzer Rauchpilz in den Himmel.

Weil beim Verbrennen von Vinylchlorid Chlorwasserstoff und Phosgen freikommen (Letzteres wurde im Ersten Weltkrieg eingesetzt), reagierten viele Bewohner alarmiert, als sie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Reizhusten plagten.

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