Schüsse in Bielefeld: Bruder von getötetem Ex-Boxprofi verdächtig

Schüsse in Bielefeld: Bruder von getötetem Ex-Boxprofi verdächtig
Vier Personen wurden bei dem Vorfall im deutschen Bielefeld lebensgefährlich verletzt.

Nach den Schüssen in der Nähe des Landgerichts von Bielefeld fahndet die Polizei nun öffentlich mit einem Foto nach dem Tatverdächtigen. Es handelt sich dabei um den Bruder des vor einem Jahr getöteten Ex-Profiboxers, um dessen gewaltsamen Tod aktuell am Landgericht verhandelt wird, wie aus der Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft hervorgeht.

Der Gesuchte - der in dem Prozess auch einer der Nebenkläger ist - sei dringend tatverdächtig, am Mittwoch auf eine Personengruppe geschossen und dadurch vier Personen zum Teil lebensgefährlich verletzt zu haben, teilten die Ermittler mit. 

Nach der Tat sei er geflüchtet. Wo er sich aufhalte, sei unbekannt. Unklar ist nach Ermittlerangaben auch, ob er alleine gehandelt habe. Gesucht wird er mit Haftbefehl wegen vierfachen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung.

Die Schüsse fielen nach Ende eines Prozesstages um die Tötung des ehemaligen Profiboxers Besar Nimani. Er war vor einem Jahr in der Fußgängerzone erschossen worden.

Verhandlungstermin am Freitag abgesagt

Das Landgericht Bielefeld hat unterdessen im sogenannten Boxer-Prozess einen für Freitag angesetzten Verhandlungstermin abgesagt. Als Grund gab Pressesprecher Guiskard Eisenberg an, dass die zuständige Große Strafkammer prozessuale Fragen zu klären habe. Der Verteidiger des Angeklagten hat demnach Anträge zur weiteren Beteiligung der Nebenklage an dem Verfahren gestellt. Eine Entscheidung in dieser Frage ist nach Gerichtsangaben bis Freitag nicht möglich.

Anklage wegen heimtückischen Mordes

Ende Jänner hatte vor dem Landgericht ein Prozess um den Tod Nimanis begonnen. Die Verhandlungstage finden unter großen Sicherheitsauflagen statt. Beamte einer Einsatzhundertschaft der Polizei sichern jeweils das Gebäude und den Verhandlungssaal. Alle Besucher, Nebenkläger und Medienvertreter mussten sich vor Eintritt in den Gerichtssaal durchsuchen lassen.

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Bielefeld sollen zwei Männer dem Opfer am 9. März 2024 aufgelauert und nach einem gemeinsamen Tatplan vor einem Geschäft in der Bielefelder Fußgängerzone 16 Schüsse abgegeben haben. Der 38-Jährige hatte zuvor in der Nähe sein Auto geparkt und war zu Fuß in Richtung des späteren Tatorts gegangen. Er verblutete noch am Tatort. Das Motiv ist bis heute unklar. Der jetzt wegen heimtückischen Mordes 34-jährige Angeklagte hat sich bisher nicht zu dem Tatvorwurf geäußert. Ein weiterer Tatverdächtiger ist weiterhin auf der Flucht.

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