Bewaffneter Soldat bedroht belgischen Virologen
Die belgische Polizei fahndet nach einem bewaffneten Soldaten, der als gefährlicher Rechtsextremist gilt und unter anderen einen bekannten Virologen bedroht hat. Der Soldat sei mit Waffen untergetaucht und habe einen "besorgniserregenden" Brief zurückgelassen, darunter Drohungen gegen den Staat und Personen des öffentlichen Lebens, sagte ein Sprecher der belgischen Staatsanwaltschaft.
Die Fahndung, an der sich Spezialkräfte der Polizei beteiligten, konzentrierte sich demnach auf die Region um den Wohnsitz des Mannes in der Stadt Dilsen-Stokkem in Flandern nahe der Grenze zu den Niederlanden. Belgischen Medienberichten zufolge könnte der zwischen 40 und 50 Jahre alte Soldat einen Raketenwerfer, ein Maschinengewehr, eine Pistole und Schutzausrüstung entwendet haben.
Die Ermittler fanden mutmaßlich das Auto des Verdächtigen in einem Waldstück in der Nähe von Dilsen-Stolkkem. Einem Förster war der Wagen am Dienstagabend aufgefallen. In dem Auto seien "schwere Waffen" gefunden worden, so die Bundesanwaltschaft.
Virologe an sicheren Ort gebracht
Justizminister Vincent Van Quickenborne sagte dem Fernsehsender VRT, der Soldat stehe wegen seiner extremistischen Ansichten auf einer Beobachtungsliste der belgischen Anti-Terror-Behörde Ocam. "Es gibt Hinweise, dass er gewalttätig ist, und die vergangenen 24 Stunden haben gezeigt, dass der Mann eine akute Gefahr darstellt", sagte der Minister weiter.
Die Drohungen des Soldaten richteten sich unter anderem gegen Marc Van Ranst, einen führenden Wissenschaftler und Virologen in Belgien. Der in Onlinemedien sehr präsente Van Ranst war im Laufe der Pandemie zunehmend zum Ziel der Kritik von Gegnern der Corona-Auflagen geworden. Er lebte bereits unter Polizeischutz und wurde nun mit seiner Familie an einen sicheren Ort gebracht.
Gegen Corona-Maßnahmen und Impfstoffe zu sein, gehe allzu oft mit Gewaltverherrlichung und rohem Rassismus einher, schrieb der Virologe in der Nacht auf Mittwoch auf Twitter. "Damit eines klar ist: Solche Drohungen machen nicht den geringsten Eindruck auf mich."
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