Untersuchung: Neues Rätsel nach Bergung von Luxusjacht Bayesian

Zusammenfassung
- Die gesunkene Luxusjacht "Bayesian" wurde im Hafen von Termini Imerese, Sizilien, in eine Stahlwiege gehoben.
- Der Mast der Jacht wird noch geborgen, um die Ermittlungen der sizilianischen Staatsanwaltschaft zu unterstützen.
- Ermittlungen gegen den Kapitän und die Crew wegen Pflichtverletzungen nach dem tödlichen Schiffsunglück laufen.
Die im August vor Sizilien gesunkene Luxusjacht "Bayesian" ist nach der Bergung von einem Kranschiff in den Hafen der sizilianischen Stadt Termini Imerese gebracht worden. Dort wurde das Schiff in eine speziell angefertigte Stahlwiege gehoben, berichteten italienische Medien am Montag.
Ein zweites Kranschiff, die "Hebo Lift 2", blieb am Ort des Schiffsunglücks, weil der Mast der "Bayesian", der gekappt und auf dem Meeresgrund zurückgelassen wurde, noch geborgen werden muss.
Die Bergung wird wesentlich einfacher sein, da an dem Mast Ballons befestigt werden, um ihn an die Oberfläche zu bringen. Diese Operation sollte am Montag abgeschlossen werden.
Wrack steht Staatsanwaltschaft zur Verfügung
Das Wrack steht jetzt der sizilianischen Staatsanwaltschaft zur Verfügung, die zu dem Unglück ermittelt. Experten wollen zentrale Fragen klären. Eine Hypothese besagt, dass eine Luke im Deck geöffnet war und so Wasser ins Schiff eindringen konnte. Am Wrack zeigte sich jedoch, dass diese geschlossen war. Das Ziel sei nun, Beweise zu sichern und etwaige Konstruktionsmängel zu dokumentieren sowie die Ursache des Unglücks zu klären.
Laut den Ermittlern könnte jedes einzelne Element an Bord der Jacht den Ermittlungen eine entscheidende Wende geben. Deshalb analysieren Gutachter der Staatsanwaltschaft jedes Detail. Allerdings wird es etwa zwei Wochen dauern, bis die Experten ins Innere des Rumpfs vordringen können.
Es muss nämlich zunächst eine Dekontaminierung erfolgen, um die Bildung giftiger Gase im Inneren des Boots auszuschließen. Dies ist in den Sicherheitsprotokollen vorgeschrieben.

Die Ermittlungen richten sich derzeit gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei Crewmitglieder wegen möglicher Pflichtverletzungen. Sie sollen Sturmwarnungen ignoriert und sich selbst in Sicherheit gebracht haben, während sie Passagiere zurückließen.
Jacht des Milliardärs Mike Lynch
Das Boot des britischen Milliardärs Mike Lynch war in der Nacht auf 19. August 2024 in der Nähe von Porticello vor der Küste Siziliens in einem Sturm gesunken. Ursache war eine Art Mini-Tornado über dem Meer. 15 Menschen konnten von der innerhalb kürzester Zeit sinkenden "Bayesian" gerettet werden.
Sieben Personen kamen ums Leben, darunter Lynch und seine 18-jährige Tochter. Die Staatsanwaltschaft von Termini Imerese ermittelt wegen des Schiffsunglücks gegen drei Personen: den neuseeländischen Kapitän, den technischen Offizier und gegen einen Matrosen. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung.
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