Amoklauf in Thailand: Täter filmte Tat in Einkaufszentrum
Er soll die Tat gefilmt haben: Ein Soldat hat am Samstag bei einem Amoklauf in Thailand mindestens 26 Menschen getötet, viele davon in einem Einkaufszentrum. Mehr als 50 Menschen wurden verletzt, wie Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul am Sonntag sagte. Sicherheitskräfte erschossen den Mann am Morgen, wie die Polizei bestätigte.
"Es ist jetzt vorbei", sagte Polizeichef Chakthip Chaijinda in Nakhon Ratchasima, rund 260 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bangkok. Der Schütze sei in dem Einkaufszentrum erschossen worden, in dem er sich versteckt hatte, bestätigte auch Polizeisprecher Krissana Pattanacharoen. "Der Schütze hat ein Maschinengewehr benutzt und auf unschuldige Opfer geschossen, was zu vielen Verletzten und Toten führte", sagte Pattanacharoen zuvor. In dem Einkaufszentrum "Terminal 21" nahm der 32-Jährige Medienberichten zufolge auch Geiseln.
Tathergang am Samstag
Laut thailändischen Medien soll der Amoklauf auf dem nahe gelegenen Militärstützpunkt Surathampithak begonnen haben. Demnach stahl der Soldat dort Waffen und Munition und tötete zunächst seinen Vorgesetzten und weitere Militärangehörige. Dann soll er in einem gestohlenen Militärfahrzeug erst zu einem buddhistischen Tempel gefahren sein, dort waren demnach Gläubige unter den Opfern. Vor dem Einkaufszentrum feuerte er erst auf die Menschen auf dem Parkplatz, bevor er ins Gebäude eindrang, wie die Zeitung Matichon berichtete.
Auf Videos in den Medien war zu sehen, wie Menschen am Abend aus der Ladenpassage flohen und wie eine militärische Spezialeinheit anrückte. In der Nacht waren Schüsse zu hören. Hunderte Menschen wurden aus dem Einkaufszentrum gerettet. Ein Video soll die Bilder einer Überwachungskamera zeigen, mit einem in Schwarz gekleideten Schützen. "Ich hatte einfach so eine Angst", sagte eine Augenzeugin dem Fernsehsender Amarin. "Ich konnte die ganze Zeit Schüsse hören. Mein Hände waren kalt und haben gezittert." Sie sei von der Polizei über den Notausgang heraus gebracht worden.
Amoklauf live auf Facebook gestreamt
Der mutmaßliche Täter soll seinen Amoklauf gefilmt und live bei Facebook gestreamt haben, Medien zitierten den Mann daraus. Das Video wurde kurze Zeit später von der Plattform entfernt.
Polizisten sollen die Mutter des Soldaten zum Tatort begleitet haben in der Hoffnung, ihren Sohn zur Aufgabe zu bewegen, hieß es weiter. Die Polizei hatte die Anrainer angewiesen, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen und sich von den Tatorten fernzuhalten. Die Straßen um das Einkaufszentrum herum wurden abgesperrt. Berichten zufolge könnte ein Auslöser der Tat ein Geldstreit zwischen dem Schützen und seinem Vorgesetzten gewesen sein.
Die Polizei richtete eine Hotline für die Menschen ein, die in Gefahr waren. Der thailändische Premierminister Prayut Chan-o-cha bekundete auf Facebook den Familien der Opfer sein Beileid. Der Tatort in Nakhon Ratchasima liegt im Isan, einer ländlichen Gegend Thailands, die kein klassisches Touristenziel ist. Einkaufszentren sind in dem südostasiatischen Land sehr verbreitet.
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