Touristen-U-Boot in Ägypten verunglückt: Mehrere Tote

Zusammenfassung
- Touristen-U-Boot 'Sindbad' vor Hurghada gesunken, 45 Menschen an Bord.
- Mindestens sechs Tote und neun Verletzte, darunter zwei Minderjährige.
- Untersuchung zu Unglücksursache läuft.
In Ägypten ist ein touristisch genutztes U-Boot vor der Küste Hurghadas gesunken. Der Vorfall ereignete sich gegen 10:00 Uhr Ortszeit, etwa einen Kilometer vor der Küste entfernt.
Bei dem Unglück soll es mindestens sechs Tote gegeben haben, bestätigt das Büro der lokalen Gouverneursverwaltung gegenüber Reuters. Neun Menschen wurden verletzt, vier davon schwer, berichtet die ägyptische Zeitung Al Masry Al Youm. 29 Menschen konnten bislang gerettet worden sein. Insgesamt sollen sich 45 Russen an Bord der "Sindbad" befunden haben.
Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete unter Berufung auf ägyptische Rettungskräfte, bei den Opfern handle es sich um "fünf Ausländer und einen Ägypter". Zu den Opfern zählten demnach auch zwei Minderjährige. Aus dem Außenministerium in Wien hieß es auf APA-Anfrage, dass nach derzeit vorliegenden Informationen keine österreichischen Staatsbürger von dem Unglück betroffen sind.
Insgesamt 39 Touristen seien geborgen worden. Es wurden demnach keine Passagiere oder Besatzungsmitglieder mehr vermisst.
Für Donnerstag war ein klarer Tag vorhergesagt worden mit überdurchschnittlich starkem Wind, aber bester Sicht unter Wasser. Die Unglücksursache blieb zunächst unklar.
"Sindbad" seit Jahren im Einsatz
Ägyptische Medien berichten, dass das Boot am Donnerstag zur Erkundung von Korallenriffen im Roten Meer bei Hurghada abgelegt hat und dann vor dem Jachthafen eines bekannten Hotels in einen Unfall verwickelt war, der zu dem Unglück geführt hat. Um welches Hotel es sich handelt, ist noch unklar. Ermittlungen laufen.
Laut BBC soll die "Sindbad" bereits seit mehreren Jahren im Einsatz gewesen sein.
Bei dem verunglückten Boot handelt es sich um einen sogenannten "Halbtaucher". Dabei handelt es sich um ein Boot, das von zwei Piloten gesteuert wird, bis zu 25 Meter tief tauchen kann und von dessen unterem Deck Passagiere durch große Panoramafenster die Unterwasserwelt beobachten können - ein bei Feriengästen besonders geschätztes Erlebnis. Solch eine "Unterwasser-Safari" dauert rund 60 Minuten. Laut Betreiber wurden die U-Boote in Finnland gefertigt und können einem Druck von 75 Meter Tiefe standhalten.
Vergangenen November erst kenterte ein Tauchboot vor der Küste von Marsa Alam. Dabei kamen elf Menschen ums Leben bzw. werden immer noch vermisst.
Dass Sie einen Eindruck bekommen, wie es an Bord eines solchen U-Boots aussieht: hier ein Werbevideo der Sindbad.
.
Kommentare