Nach Massenkarambolage: Skifahrer fuhr Pistenretter nieder

Symbolbild
Als die Rettungskräfte zu einem Unfall im Skigebiet Lech eilten, wurde ein Pistenretter von einem Skifahrer umgefahren.

Zum ersten Mal in dieser Saison wurde im Skigebiet Lech das bekannte "Madloch" eröffnet. Der Auftakt am Christtag wurde jedoch von folgenreichen Stürzen und Kollisionen dominiert.

Ursache dafür dürfte ein kleiner Gegenhang im ersten Drittel der Skiroute sein, der viele Skifahrer dazu verleitet, ordentlich Schwung mitzunehmen und den Hang "Schuss" bergab zu fahren, um weit auf den Gegenhang hinauf fahren zu können.

Aus diesem Grund hat der Betreiber Ski Zürs AG auch zwei große Banner aufgestellt, die zur Vorsicht und einem angepassten Tempo mahnen. Doch nur wenige hielten sich daran, wie die Massenkarambolage am Mittwoch zeigte. 

Unbekannter Skifahrer fuhr Frau nieder

Gegen 13.25 Uhr kam ein Skifahrer in dem Bereich zu Sturz. Dadurch sah sich eine 47-jährige Skifahrerin, die hinter ihm fuhr, gezwungen, einen leichten Bremsschwung zu machen. In diesem Moment fuhr ein unbekannter Skifahrer mit roter Jacke von hinten gegen sie, wodurch sie stürzte und unmittelbar hinter einer Geländekuppe zum Liegen kam.

Nur wenige Sekunden später raste eine 19-jährige Skifahrerin über die Geländekuppe und krachte gegen die am Boden liegende 47-jährige Frau. Beide Frauen blieben nebeneinander auf der Piste liegen.

36-Jähriger wurde schwer verletzt

Unmittelbar danach bretterte bereits der nächste Skifahrer über die Geländekuppe: Der 36-Jährige streifte dort die zwei am Boden liegenden Frauen und stürzte ebenfalls. Er zog sich dabei schwere Verletzungen zu. Der Mann wurde sofort von der Pistenrettung erstversorgt und anschließend mit dem Notarzthubschrauber Gallus 1 ins LKH Feldkirch geflogen.

Die Rettungskräfte wurden alarmiert und eilten zur Unfallstelle. Zunächst wurde der Bereich der Piste abgesperrt - gut sichtbar, wie die Exekutive betonte. Auch diese Vorsichtsmaßnahme hinderte zahlreiche Skifahrer offenbar nicht, den Hang mit hoher Geschwindigkeit bergab zu fahren.

Pistenretter hatte Glück

Ein Skifahrer etwa raste mitten durch die Absperrung, nur wenige Meter an der verletzten und am Boden liegenden Person vorbei, die gerade versorgt wurde. Etwa 20 Meter entfernt kollidierte der Skifahrer mit einem Pistenretter, der ohne Ski im Rettungseinsatz war. 

Dadurch stürzten beide Personen. Der Pistenretter hatte aber Glück, er wurde durch den Unfall nicht verletzt. "Dieser Sachverhalt wird aufgrund der Gefährdung der körperlichen Sicherheit bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch angezeigt", gab die Polizei am Freitag bekannt.

Über den Grad der Verletzungen der Beteiligten ist derzeit noch nichts bekannt. Die Ermittlungen zu den Zusammenstößen werden von der Polizeiinspektion Lech geführt, hieß es. 

Kommentare