Sexueller Missbrauch: Zehn Jahre Haft für Ex-Polizist aus Vorarlberg

Akten auf einem Tisch
Er soll sich an seinen beiden Enkelinnen vergangenen haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Zusammenfassung

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  • Ein pensionierter Polizist wurde wegen schweren sexuellen Missbrauchs seiner Enkelinnen zu zehn Jahren Haft verurteilt.
  • Zusätzlich wurde er wegen Besitzes von Missbrauchsbildmaterial und unerlaubtem Waffenbesitz verurteilt.
  • Der Schöffensenat folgte der Anklage und das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Ein pensionierter Polizist ist am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch unter anderem wegen des schweren sexuellen Missbrauchs seiner zwei Enkelinnen zu einer Haftstrafe von zehn Jahren verurteilt worden.

Der Mann leugnete die gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe bis zuletzt und bezeichnete sie als "erfunden". Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Liste der Anklagepunkte gegen den über 70 Jahre alten Angeklagten war lang. Als schwerwiegendster Vorwurf stach der schwere sexuelle Missbrauch seiner beiden Enkelinnen heraus, an denen sich der Mann vor rund 20 Jahren in Bregenz und während mehrerer Italienurlaube vergangen haben soll.

Eines der Mädchen war neun Jahre alt, als die Übergriffe begannen, ihre Schwester zwölf Jahre alt. Zum einen war die Dienstwohnung des Mannes der Tatort, wo es während des "Mittagsschlafes" zu sexuellen Handlungen kam. Zum anderen trugen sich Übergriffe auf einem Campingplatz in Italien zu.

Bildmaterial mit Missbrauchsdarstellungen

Ebenfalls verurteilt wurde der Mann, weil er Bildmaterial von Missbrauchsdarstellungen von Minderjährigen besaß, aber auch wegen Fotos, zu denen er wegen seiner beruflichen Tätigkeit als Polizist Zugang hatte. Diesbezüglich wurde ihm unter anderem Verletzung des Amtsgeheimnisses vorgeworfen. Er soll Tatortbilder, auf denen Leichen und Leichenteile zu sehen waren, offen herumliegen gelassen und sogar anderen bewusst gezeigt haben.

Angeklagt war außerdem des unerlaubten Waffenbesitzes, weil bei einer Hausdurchsuchung 2023 zwei Schlagringe und Vollmantelgeschosse gefunden wurden. Einzig und allein zu diesem Punkt räumte der Mann eine gewisse Sorglosigkeit im Umgang mit Waffen ein. Alle anderen Vorwürfe bestritt er. Auch dass er - offenbar als Scherz - seiner damals 16-jährigen künftigen Schwiegertochter einen großen, silbernen, ungeladenen Revolver an die Schläfe hielt und abdrückte, bestritt er vehement.

Bester Vater oder "Patriarch"?

Verwandte abseits der Opferfamilie beschrieben den Mann als besten Vater, Ehemann und Opa, den man sich nur vorstellen kann. Die anderen sprechen von einem "Patriarchen", den sie fürchteten.

Letztlich folgte der Schöffensenat am Ende des dreitägigen Prozesses der Argumentation der Anklage.

Der Ex-Polizist wurde wegen mehrfacher sexueller Übergriffe, wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses, gefährlicher Drohung, Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses, pornografischer Darstellung Minderjähriger und mehrfachen Verstoßes gegen das Waffengesetz zu zehn Jahren Haft verurteilt. 

Einem seiner Opfer muss er 11.700 Euro, der zweiten Enkelin 1.800 Euro bezahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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