Mordprozess in Feldkirch: 26-Jähriger bestreitet Tötung seiner Freundin

Tür zu einem Verhandlungssaal bei Gericht.
Der Angeklagte soll im September des Vorjahres seine Freundin erschlagen haben. Er sagt, er habe "damit nichts zu tun".

Ein 26-jähriger Mord-Angeklagter hat sich am Donnerstagvormittag am Landesgericht Feldkirch nicht schuldig bekannt. Er bestreitet, seine damals 25-jährige Lebensgefährtin im September 2024 erschlagen und im Auwald der Bregenzer Ache in Kennelbach (Bezirk Bregenz) abgelegt zu haben.

Ein Urteil wird es in der auf zwei Tage angesetzten Verhandlung frühestens am Freitagabend geben.

Betretungsverbot ausgesprochen

Der Mann und die Frau - beide spanische Staatsbürger - hatten einander 2017 in Barcelona kennengelernt. Die beiden wurden ein Paar und bekamen zwei Kinder, doch soll es auch immer wieder zu emotionalen Auseinandersetzungen gekommen sein. Gegen den Mann war wenige Monate vor der Tat ein vorläufiges Betretungs- und Annäherungsverbot für die Wohnung der Frau ausgesprochen worden. Der Lebensmittelpunkt der beiden war seit 2023 Vorarlberg.

Mit massiver Gewalt gegen den Kopf geschlagen

Die Leiche der Frau wurde am 8. September 2024 unweit einer Schrebergartenanlage von Passanten entdeckt. Rasch stellte sich heraus, dass sie Opfer eines Gewaltakts geworden war. Laut Anklageschrift wurde ihr mit einem unbekannten länglichen Gegenstand mit massiver Gewalt sieben Mal ins Gesicht und gegen den Kopf geschlagen. Unmittelbare Tatzeugen gibt es keine. Eine knappe Woche später gab die Polizei die Festnahme des 26-Jährigen bekannt.

"Habe damit nichts zu tun"

Wie später bekannt wurde, soll die Tat in der Nacht auf den 4. September 2024 begangen worden sein. Die Waffe, mit der die Frau erschlagen wurde, ist nicht gefunden worden. Auch soll der genaue Tatort nicht feststehen. Die Verteidigung sprach zum Prozessstart von einem „reinen Indizienprozess“, aufgrund von E-Mails wisse man, dass eine dritte Person im Spiel gewesen sein könnte. „Das Einzige, das ich dazu sagen kann, ist, dass ich nichts damit zu tun habe“, so der Angeklagte laut den „Vorarlberger Nachrichten“.

Die Beteiligten müssen sich auf zwei lange Prozesstage einstellen. Die Verhandlung war jeweils von 9 bis 18 Uhr angesetzt. Die Anklage wird 19 Zeugen befragen, auch die Verteidigung hat die Einvernahme von Zeugen angekündigt.

Am zweiten Prozesstag stehen die Erörterung der angefertigten psychiatrischen und gerichtsmedizinischen Gutachten durch die entsprechenden Experten auf dem Programm. Im Falle eines Schuldspruchs droht dem 26-Jährigen eine langjährige oder gar lebenslängliche Haftstrafe.

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