Wolf in Osttirol geschossen, erneut Verordnung erlassen

700 Nutztiere sollen seit 2022 in Kärnten von Wölfen gerissen worden sein.
Ein Wolf ist in der Nacht auf Dienstag in Osttirol nach einer entsprechenden Verordnung abgeschossen worden. Die schwarz-rote Tiroler Landesregierung gab zudem erneut einen Wolf zum Abschuss frei, hieß es am Dienstag in einer Aussendung.
Abschussverordnung gilt acht Wochen
Die entsprechende Verordnung sei demnach nach wiederholten Rissen in der Nähe zum Siedlungsraum erlassen worden. Sie trat heute in Kraft und gilt für die Dauer von acht Wochen. Zudem wurde in Nauders (Bezirk Landeck) ein Bär nachgewiesen.
Die Jägerschaft wurde bezüglich der neuen Verordnung informiert. In den vergangenen Tagen waren in Nußdorf-Debant und Oberlienz insgesamt zwölf Schafe gerissen, sechs verletzt und sieben als abgängig gemeldet worden.
Wolf zeigte keine Scheu
Die Begutachtung durch einen Amtsarzt ergab einen konkreten Verdacht auf einen Wolf als Verursacher. Die Nähe zum Siedlungsraum zeige, dass "dieser Wolf seine Scheu vor Menschen verloren hat, was eine zunehmende Gefahr für die Sicherheit darstellt", wurde Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) in einer Aussendung zitiert. Deshalb habe man rasch handeln müssen.
Toter Wolf wird untersucht
Die nunmehr von Jägern erfüllte Abschussverordnung war indes am 22. September nach dem Fund fünf toter Schafe in einem Almgebiet von Leisach erlassen worden, teilte das Land mit. Zehn weitere Schafe waren als abgängig gemeldet worden. Das erlegte Tier werde nun an die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gebracht und untersucht.
Bisher wurden heuer somit 26 Abschussverordnungen für Wölfe erlassen, bilanzierte das Land. Davon waren samt der neu erlassenen Verordnung aktuell sieben aufrecht. Sechs Wölfe wurden nach entsprechenden Verordnungen im heurigen Jahr von Jägern abgeschossen.
Bär in Nauders nachgewiesen
Nach dem Fund eines toten Schafs Mitte September in Nauders (Bezirk Landeck) wurde nun durch damals entnommene Tupferproben ein Bär als Verursacher nachgewiesen.
Grundsätzlich bestehe im Bundesland jedoch weiterhin kein Anlass, von einer erhöhten Gefahr durch Bären für die Bevölkerung auszugehen, hieß es.
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