Wie der Alpenzoo eine der seltensten Säugetierarten der Welt retten will

Wie der Alpenzoo eine der seltensten Säugetierarten der Welt retten will
Die Bayerische Kurzohrmaus galt über 60 Jahre als verschollen. Nach seiner Wiederentdeckung soll der kleine Nager nun vor dem Aussterben bewahrt werden.

Kaum entdeckt, war sie schon wieder verschollen. 1962 wurden nahe der bayerischen Gemeinde Garmisch-Partenkirchen Wühlmäuse gefangen, die ein deutscher Zoologe als neue Art bestimmt hat. Die Bayerische Kurzohrmaus wurde danach jedoch dort nicht mehr festgestellt. Nur jenseits der Grenze gab es in Tirol ein weiteres Vorkommen.

In Bayern wurden 2023 nach langjähriger Suche durch das Landesamt für Umwelt (LfU) erst 2023 wieder Exemplare dieser Art ausfindig gemacht, die als einer der seltensten Säugetierarten Europas und der Welt gilt. 

Auf der Roten Liste

Aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebiets - den nordlichen Kalkalpen - und der extrem geringen Populationsgröße steht die Bayerische Kurzohrmaus auf der Roten Liste. In einem gemeinsamen Artenschutzprojekt wollen nun die Staatliche Vogelschutzwarte des LfU und der Innsbrucker Alpenzoo das Tier vor dem Aussterben bewahren.

„Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für grenzüberschreitenden Arten- und Naturschutz. Gemeinsam können wir eine Art retten, die bisher kaum jemand kennt – die aber trotzdem Teil unserer alpinen Biodiversität ist,“ erklärt André Stadler, Direktor des Alpenzoo Innsbruck-Tirol, im Zuge der Vertragsunterzeichnung für die Kooperation.

Ziel des Projekts ist unter anderem die Einrichtung eines Artenschutzzentrums am Alpenzoo Innsbruck-Tirol, das den langfristigen Erhalt gefährdeter Kleinsäuger und anderer alpiner Arten sichert. Das Projekt wird dabei zu 75 Prozent aus Mitteln des Interreg Bayern-Österreich Programms sowie durch weitere Mittel des Alpenzoos gefördert.

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