Hilferufe, Hubschrauber, Drohnen im Tiroler Wald: Vermisster reiste heim

++ THEMENBILD ++ FORSTWIRTSCHAFT / WALD / BÄUME / KLIMA / WALDBEWIRTSCHAFTUNG
Hilferufe aus Wald lösten in Tirol große Suchaktion aus. Deutscher verbrachte Nacht im Freien und reiste dann nach Hause.

Hilferufe aus einem Wald haben die Polizei über Weihnachten im Tiroler Landeck auf Trab gehalten, wie die APA berichtet: Nachdem am Christtag zweimal ergebnislos nach einer möglicherweise abgängigen Person gesucht worden war, wurde am Stefanitag der Koffertrolley eines 43-jährigen Deutschen gefunden.

Der Mann war aber bereits wieder in sein Heimatland abgereist. Er hatte in unwegsamem Gelände nicht mehr weiter gewusst, um Hilfe gerufen und die Nacht im Freien verbracht, den Trolley ließ er zurück.

Auf dem Forstweg mit dem Trolley unterwegs

Der Deutsche war bereits am 24. Dezember mit dem Zug nach Landeck gereist, berichtete die Polizei am Samstag. Dann begab er sich auf einem Forstweg in Richtung Thial-Tobel, ein steiles Tal in der Nähe Landecks. Dort verließ er einen markierten Steig in unwegsames Gelände und kam nicht mehr weiter. 

Da sein Mobiltelefon offenbar nicht mehr funktionierte, rief er eigenen Angaben zufolge laut um Hilfe. Die Nacht verbrachte der Deutsche im Freien, am Christtag stieg er ab und ließ den Trolley zurück. Zurück in Landeck, reiste der 43-Jährige dann wieder mit dem Zug nach Deutschland.

Zu diesem Zeitpunkt war bereits eine zweite Suchaktion im Gange. Der Polizei waren nämlich bereits in der Nacht auf Donnerstag und dann erneut Donnerstagfrüh "undefinierbare Hilferufe" im Bereich des Ortsteils Angedair/Öd aus dem dortigen Schlosswald gemeldet worden, wie es hieß. 

"Libelle Tirol" und Suchhunde waren im Einsatz

Beim zweiten Mal unter Beteiligung der Alpinpolizei, einer Polizeidrohne, des Polizeihubschraubers "Libelle Tirol", der Bergrettung samt Suchhunden und der Feuerwehr inklusive Drohnen - verliefen jedoch ergebnislos. Die Suche wurde zeitweise auch auf die gegenüberliegende Hangseite, in den Bereich Thial bzw. Katlaun, verlegt.

Die "Wende" kam am Stefanitag gegen Mittag, als ein Jäger meldete, im Bereich des Thial-Tobels Fußspuren und Spuren eines Koffertrolleys festgestellt zu haben. Es folgte ein erneuter Sucheinsatz unter Einbindung einer Polizeidrohne, eines Diensthundes, eines Polizeihubschraubers und einer Feuerwehrdrohne. 

Vermisster wurde zuhause in Deutschland gefunden

Der Trolley wurde auf 1.400 Metern Seehöhe samt darin befindlicher Geldtasche gefunden. Nachdem die Dokumente und der Trolley jenem 43-jährigen Deutschen aus dem Landkreis Esslingen zugeordnet hatten werden können, wurden parallel Erhebungen in Deutschland eingeleitet und der Mann erreicht. Dieser berichtete daraufhin den Sachverhalt. Er gab an, sich leicht verletzt zu haben. 

Auf die Frage, weshalb er sich nicht gemeldet habe, als er zurück in Landeck war, gab der Deutsche keine Erklärung ab. Weitere Erhebungen waren im Gange.

Kommentare