Italien-Connection: Großer Schlag gegen Drogenszene in Innsbruck

Schlag gegen Drogenszene in Innsbruck
Die Innsbrucker Kriminalpolizei hat drei Tätergruppen ausgehoben, die kiloweise Koks und Cannabis verkauft haben.

Die Ermittlungen haben sich über mehrere Monate erstreckt. Nach einer Vielzahl von Überwachungen, Kontrollen und Hausdurchsuchungen meldet das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Innsbruck nun einen umfassenden Schlag gegen die Drogenszene im Großraum Innsbruck.

"Nach intensiven Ermittlungen konnten im Rahmen umfassender Polizeioperationen sieben Personen festgenommen und in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert werden", heißt es am Freitag in einer Aussendung der Landespolizeidirektion Tirol.

Bei einer der drei Tätergruppen handelt es sich um ein Pärchen, denen mehrere Fahrten nachgewiesen werden konnten, bei den 1,6 Kilo Kokain und 11,2 Kilo Cannabisharz von Italien nach Tirol geschmuggelt wurden. Der Marokkaner (23) und seine italienische Freundin (21) wurden festgenommen. 

Auftraggeber in Spanien gefasst

Ihr Auftraggeber - ebenfalls ein Marokkaner konnte sich zwar zunächst absetzen, wurde inzwischen aber aufgrund eines europäischen Haftbefehls in Spanien festgenommen und befindet sich in Auslieferungshaft.

Auch bei der zweiten Tätergruppe gibt es eine Italien-Connection mit Marokkaner-Bezug: Im März war Polizeibeamten auf der Brennerautobahn (A13) von Italien nach Innsbruck ein verdächtiges Fahrzeug aufgefallen. In der Landeshauptstadt wurde der Lenker - ein Marokkaner (30) mit Wohnsitz in Italien - angehalten und kontrolliert.

In seinem Auto wurden dabei 1,5 Kilo hochwertiges Kokain und 1 Kilo Cannabisharz gefunden. Im Zug des Einsatzes fiel den Beamten ein in der Nähe des Anhalteortes wartender Marokkaner (31) auf, der offensichtlich das Suchtmittel übernehmen sollte. Auch er wurde festgenommen.

800 Kokaindeals überwacht, 200 Abnehmer

Im Zuge von Suchtgiftermittlungen des Kriminalreferates des Stadtpolizeikommandos flog eine weitere Tätergruppe auf. Die Ermittler konnten ein Gebäude im Westen von Innsbruck ausfindig machen, in dem sich zwei Nordafrikaner eingemietet hatten und aus einer Wohnung heraus hochwertiges Kokain verkauften.

In einem Zeitraum von etwa 2 Wochen konnten etwa 800 Kokainübergaben an über 200 verschiedenen Abnehmern festgestellt werden. "Die kriminalpolizeilichen Maßnahmen zur Identifizierung sämtlicher Abnehmer sind noch nicht abgeschlossen", so die Polizei. 

Im Zuge der Festnahme der beiden Tatverdächtigen, ein Marokkaner (26) und ein marokkanischstämmiger Italiener (23), konnten 2 Kilogramm Kokain sichergestellt werden. Die Ermittlungen zur Ausforschung der Hintermänner und der Abnehmer sind noch im Gange, heißt es.

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