Wolf soll in St. Peter ob Judenburg durch Wohngebiet spaziert sein

Wolf-Sichtung in St. Peter ob Judenburg
Das Tier soll laut Bauernbund am Samstag gesichtet worden sein. Als Beleg wurde Foto- und Videomaterial veröffentlicht.

"Wölfe werden für ländliche Bevölkerung zur Bedrohung", befand der steirische Bauernbund am Samstag in einer Aussendung, laut der an diesem Tag ein Wolf in St. Peter ob Judenburg im Bezirk Murtal gesichtet worden sein soll. Als Beleg wurden Foto- und Videomaterial an Medien versandt.

"Die Zeiten, wo man Wölfe nur sehr selten in abgelegenen Bergregionen antreffen konnte und Nutztiere nur auf entlegenen Almen qualvoll gerissen werden, ist mit der heutigen Wolfssichtung in St. Peter ob Judenburg endgültig vorbei", hieß es dazu vom Bauernbund.

Bauernbund sieht sich bestätigt

Mit seiner zunehmenden Verbreitung nähere sich der Wolf mittlerweile auch bewohnten Siedlungsgebieten an, verliere immer mehr die Scheu von Menschen und werde dadurch zur Gefahr für die Bevölkerung. Die dem Steirischen Bauernbund zugespielten Bilder und Videos zeigen einen Wolf durch die Siedlungen des Ortes laufen, hieß es weiter.

Wolf-Sichtung in St. Peter ob Judenburg

Der in St. Peter ob Judenburg gesichtete Wolf

„Dass Wölfe nun durch Privatgärten laufen und plötzlich auf Gartenterrassen auftauchen, zeigt, dass die Bedrohung, vor der wir als Bauernbund immer gewarnt haben, eingetreten ist“, so Bauernbund-Obfrau Simone Schmiedtbauer. Gefordert wird ein "praxistaugliches Management von Raubtieren" in der Steiermark und eine Reform der Wolfsverordnung.

Insbesondere in Kärnten und Tirol sind Sichtungen und Nachweise von Wölfen längst gängig. Regelmäßig werden vor allem in diesen beiden Bundesländern Wölfe als Schad- oder Risikotiere eingestuft, weil sie Nutztiere gerissen oder sich in Siedlungsgebiet aufgehalten haben. Und dann zum Abschuss freigegeben.

Wo sich Wolf und Mensch ins Gehege kommen

Zuletzt ging eine Boku-Studie der Frage nach, wo sich in Österreich Konfliktpotenziale durch die Ausbreitung des Wolfs ergeben.

Die Studie würde zeigt, dass Österreich vor allem im alpinen Bereich über potenzielle Lebensräume für Wölfe verfügt. Gleichzeitig würde in diesen Regionen auch Konfliktpotenzial aufgrund der Nutztierhaltung, der Almwirtschaft und des Tourismus bestehen, erklärte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) bei der Präsentation der Daten.

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