Niko Swatek, Neos: Jüngster Spitzenkandidat mit Rückenwind aus Wien

Mann deutet auf Plakat
Der 33-Jährige tritt heuer bereits zum zweiten Mal bei Landtagswahlen an.

Wer von den Pinken in der Steiermark spricht, kommt um Niko Swatek nicht herum. Der 33-jährige technische Physiker holte 2017 mit erst 26 Jahren für die Neos den ersten Sitz im Grazer Gemeinderat und führte seine Partei 2019 auch in den steirischen Landtag.

Die zwei eroberten Mandate will der gebürtige Grazer bei der Landtagswahl verteidigen. Rückenwind erhofft er sich mit dem Ergebnis der Nationalratswahl.

Swatek ist der jüngste der sechs Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der im steirischen Landtag vertretenen Parteien. Mit seiner Jugend überzeugt der Vater eines dreijährigen Sohnes vor allem bei den Bildungsthemen - ohnehin ein Schwerpunkt der Pinken.

Dass Swatek sich auch für neue Technologien ausspricht und diese auch einzusetzen weiß, bewies er im Februar 2023: Er gab in einer Landtagssitzung eine vom Text-Roboter ChatGPT geschriebene Rede zum Besten. Erst später klärte er die Zuhörerinnen und Zuhörer auf, dass er die Worte nicht selbst, sondern von der Künstlichen Intelligenz hatte schreiben lassen. Aufgefallen war es bis dahin niemandem.

Niko Swatek (*1991), Studium der technischen Physik an der TU Graz. Nach seinem Bachelor-Abschluss beendete er - wegen der Politik-Karriere - das Studium, ein Sohn.

"Ich will damit wachrütteln, weil wir haben keine Gesetze für eine derartige künstliche Intelligenz. Unser Schulsystem arbeitet mit Methoden aus dem letzten Jahrhundert", so Swatek damals zu seinen Beweggründen.


Bei Diskussionen in der Landstube überzeugt Swatek als wortgewandt und mit prägnanten Formulierungen - sowie stets gut vorbereitet. Das Grazer Stadtparlament dürfte eine "gute Schule" für ihn gewesen sein, wie er in einem Interview sagte.

Sein Vorgänger als Landessprecher der Pinken in der Steiermark, Uwe Trummer, war beim ersten Antreten der Neos bei der Landtagswahl 2015 mit dem Einzug gescheitert.

Swatek hat laut Umfragen gute Chancen die Pinken in der Landstube weiterhin zu vertreten. Weiterhin zwei Mandate zu ergattern erscheint als machbar - vor allem weil die Neos bei der Nationalratswahl in der Steiermark zu den Gewinnern zählte: Sie legten von 7,1 auf 8,2 Prozent zu. Bei der Landtagswahl 2019 schafften sie den Sprung von 2,6 auf 5,4 Prozent.

Profiliert hat sich der Bachelor der Physik übrigens in der Österreichischen Hochschülerschaft. 2015 hat er als bundesweiter Spitzenkandidat der JUNOS-Studierenden bei den ÖH-Wahlen kandidiert und 11,18 Prozent der Stimmen erhalten.

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