Frau von Rottweiler schwer verletzt: Hund von Polizei erschossen

Symbolbild
Freitagabend sind kurz nach 20 Uhr gleich mehrere Notrufe bei der Polizei in der Steiermark eingegangen. Grund war eine in Gratwein-Straßengel (Bezirk Graz-Umgebung) am Boden liegende und um Hilfe schreiende Frau, die laut Zeugen von einem Hund attackiert wurde.
Als Polizisten kurz darauf am Vorfallsort in der Friedhofgasse eintrafen, stand immer noch ein Rottweiler über der hilflosen Frau hat gegen die Beine, die Hüfte und den Bauch der Frau gebissen, wie die Landespolizeidirektion Steiermark am Samstagvormittag in einer Aussendung berichtet.
Abweherversuche mit Sirene und Pfefferspray
"Sofort versuchten Polizisten durch Aktivierung des am Streifenfahrzeug befindlichen Folgetonhorns den Hund in die Flucht zu treiben", hieß es. Als das nichts brachte und die Frau weiterhin verzweifelt um Hilfe schrie, versuchten die Beamten den Hund auch durch den Einsatz von Pfefferspray von der Attacke abzubringen.
Letztlich griffen die Polizisten zur Pistole und gaben merere Schüsse auf den rund 60 Kilo schweren Rottweiler-Rüden ab, als sich dieser für einen kurzen Moment von der Frau entfernt hatte. "Die Frau selbst wurde durch die Schussabgabe nicht gefährdet", heißt es von der Polizei.
Die 34-Jährige erlitt bei dem Angriff blutenden Bisswunden und wurde mit schweren Verletzungen vom Roten Kreuz ins LKH Graz eingeliefert. "Lebensgefahr besteht aktuellen Informationen zufolge nicht", teilt die Polizei mit.
Auf Hunde einer Freundin aufgepasst
Die Frau hatten auf den achtjährigen Rottweiler und einen Mischlingshund einer 45-jährigen Bekannten aufgepasst und war mit den Tieren spazieren, als es zur Bissattacke kam. Vor der Bissattacke dürfte es laut ersten Ermittlungen zu einer Auseinandersetzung mit dem Hund einer anderen Spaziergängerin gekommen sein.
Kurz darauf attackierte der Rottweiler dann die 34-Jährige, während der Mischling die Flucht ergriff. Bisherigen Ermittlungen zufolge waren beide Hunde angeleint und der Rottweiler trug einen Maulkorb. "Tatortbeamte stellte jedoch einen abgebrochenen Lederriemen am Vorfallsort sicher", heißt es von der Exekutive.
Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Fahrlässigen Körperverletzung. Auch was die Vergangenheit des Rottweilers betrifft, sind weitere Ermittlungen im Gange.
Rottweiler und Besitzerin schon früher auffällig
Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte der Rottweiler und dessen 45-jährige Besitzerin aus dem Bezirk Graz-Umgebung bereits wegen ähnlich gelagerter Vorfälle auffällig gewesen sein. Dabei soll derselbe Rottweiler vor etwa drei Jahren ein fünfjähriges Kind gebissen haben.
Auch behördliche Auflagen des örtlichen Veterinäramtes sollen der Frau bereits auferlegt worden sein. Die Ermittlungen dahingehend laufen.
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