Hooligans in Graz vor Gericht: "Das war ein gewaltbereiter Mob"

Straflandesgericht Graz von außen
Fünf Sturm-Fans angeklagt: Sie sollen bei Derby unter anderem vermummt den GAK-Fanshop geplündert haben.

Die Staatsanwältin ist deutlich: "Das war ein gewaltbereiter Mob". So nennt sie jene Männer, die beim Derby Sturm - GAK in Graz ausgerastet sind.

Fünf Fans des SK Sturm stehen am Mittwoch in Graz vor Gericht: Sie alle sind angeklagt wegen schwerer gemeinschaftlicher Gewalt. 

Einer von ihnen auch wegen Körperverletzung und Diebstahl. So soll er einen Mann getreten und den mobilen GAK-Fan-Shop geplündert haben.

Es geht um das Match vom 2. November 2023:  30 bis 50 mit Hauben, Schals und Mundschutz vermummte Personen drangen in den Fan-Sektor des GAK im Stadion in Liebenau ein. Fünf von ihnen - drei Wiener, ein Steirer und ein Bosnier -  wurden ausgeforscht: Teils durch Fotoauswertungen, teils, weil sie schon amtsbekannt waren.

Angreifer stürzte in Graben

Das sei "Gewalt in Reinkultur" gewesen, merkt die Anklägerin am Mittwoch an. Einer der Angreifer, ein Pädagoge, wurde dabei selbst schwer verletzt: Er stürzte in den Stadiongraben.

Der Lehrer wurde nach Bekanntwerden der Randale vom Dienst suspendiert.

Es könne nicht sein, dass man in Graz nicht sicher sei, ärgert sich die Staatsanwältin, "weil eine gewaltbereite Horde durch die Straßen zieht". 

Der Horde angeschlossen

Doch sie gesteht zu: Die fünf Männer auf der Anklagebank seien nicht "an vorderster Front" gestanden. Aber "es sind Leute, die geneigt sind, sich der Horde anzuschließen. Auch das gehört bestraft."

Die Angeklagten selbst halten sich für nicht schuldig. Ein Student aus Wien, der an jenem Tag seine Großeltern in Graz besucht hatte, beteuert, er habe sich bloß "mitreißen" lassen.

 Allerdings kam er schon mit einem Zahnschutz in der Tasche ins Stadion. Den habe er halt in der Jacke gehabt, entgegnet er. Das Urteil wird noch im Lauf des Mittwoch erwartet.

Bereits am Dienstag standen zwei Angeklagte wegen eines anderes Vorfalls im Stadion vor Gericht: Sie kappten vor einem Match im Oktober 2024 die Stromversorgung von Überwachungskameras - aus einem "gruppendynamischen Prozess" heraus, wie der 21-Jährige und der 31-Jährige behaupteten.

Da spielte ein Dritter mit 

Es hagelt Geldstrafen (1.600 bzw. 800 Euro, nicht rechtskräftig), allerdings waren die beiden nicht allein: Es gab noch einen dritten Täter, doch der konnte nicht ausgeforscht werden - und die beiden Angeklagten hielten bisher dicht. 

Kommentare