Nach Sabotage an Kickls Kletterroute: Staatsschutz ermittelt

FPÖ-Chef Herbert Kickl
Zusammenfassung
- Auf der Kletterroute "Geheimer Schwob" am Hochschwab wurden Sicherheitshaken zerstört.
- Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung, unterstützt vom Staatsschutz, da ein politischer Hintergrund vermutet wird.
- Die FPÖ Steiermark bietet 1.000 Euro für Hinweise zu den Tätern, während die Kletter-Community die ideologische Instrumentalisierung bedauert.
Am Wochenende tauchten Fotos in sozialen Medien auf, wonach die Kletterroute "Geheimer Schwob" am Hochschwab (Steiermark) sabotiert wurde - die Sicherheitshaken wurden entfernt.
Solche Haken werden von den Erstbegehern angebracht, in dem Fall machten das 2020 drei Bergsteiger bzw. Kletterer: Thomas Behm, Robert Gruber und - Herbert Kickl.
Dass der FPÖ-Bundesparteiobmann unter den Erstbegehern der schwierigen Route ist, soll Anlass für die Entfernung der Haken gewesen sein, wie zumindest am Wochenende auf Social Media publik wurde.
Aktivisten luden Bilder von sich hoch, vermummt und anonym, um gegen Kickls "rechte Ideologie" zu protestieren. Zudem mokierten sie sich, dass der FPÖ-Chef den "Ort mit einer Erstbegehung für seine Selbstinszenierung missbraucht" hätte.
Alpinpolizisten mussten 1.400 Meter hochklettern
Nun gibt es aber neue Entwicklungen in dem Fall.
Die Polizei inklusive Staatsschutz begannen bereits am Wochenende mit den Ermittlungen wegen des Verdachts der Sachbeschädigung, doch ohne Ortsaugenschein war nicht klar, ob die Postings echt waren.
Deshalb mussten erst Alpinpolizisten auf den rund 1.400 Meter hohen Ausweichkogel im Hochschwabgebirge aufsteigen, um zu prüfen - wegen des Neuschnees kein leichtes Unterfangen.
Am Dienstag gelang es Beamten schließlich, zur Kletterroute zu gelangen, wie die Kleine Zeitung berichtet. Und sie bestätigten: Die Haken wurden tatsächlich entfernt.
Suche nach Verdächtigen
Die Route "Geheimer Schwob" gilt demnach nicht mehr als sicher. Nun wird nach den Verdächtigen gesucht, die die Bohrhaken entfernt haben: Da ein Bezug zu Kickls politischer Tätigkeit vorhanden ist, ermittelt auch der Staatsschutz.
Politisch schlug die Sache hohe Wellen, so lobte etwa der FPÖ-Landtagsklub in der Steiermark Freiheitliche "1.000 Euro für sachdienliche Hinweise an die Polizei" aus.
"Linker Vandalenakt"
"Dieser linke Vandalenakt ist aufs Schärfste zu verurteilen", betonte Klubobmann Marco Triller. "Es kann doch nicht sein, dass Kletterrouten von Linksextremen brutal zerstört werden. Diese Tat hätte auch andere Kletterer massiv gefährden können."
Online-Plattformen rund um Klettern und Bergsteigen weisen bereits auf die Entfernung hin. Und bedauern ihrerseits die "ideologische Instrumentalisierung" des Sports.
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