Stefanie P. weiter vermisst: Ex-Freund wird in Österreich befragt

Mehrere Hochhäuser von außen
Die intensive Suche nach der 32-jährigen Grazerin blieb bisher erfolglos. Verdächtiger 31-Jähriger wurde am Freitag nach Österreich ausgeliefert.

Seit Sonntagabend wird nach Stefanie P. gesucht: Die Grazerin, Visagistin und erfolgreiche Betreiberin eines Instagram-Kontos mit Zehntausenden Fans, wurde als vermisst gemeldet, weil sie Sonntagnachmittag nicht zu einem Termin erschien.

Kein Erfolg bei Suchaktionen

Doch bisher gab es keinen Erfolg bei den Suchaktionen im österreichisch-slowenischen Grenzgebiet:  Es wird vermutet, dass sich P. dort aufgehalten haben könnte, nachdem ihr Ex-Freund in der Nähe eines Casinos  knapp hinter der Grenze auf slowenischem Staatsgebiet festgenommen wurde.

Er fiel Beamten auf, weil er  beobachte, wie sein Wagen, ein VW Golf, in Flammen aufging. Es wird vermutet, dass er ihn selbst in Brand gesteckt hat.

Suche in Wald bei Maribor 

Der Slowene  (31) wurde Montagabend festgenommen, eben wegen des Brandes. Am Dienstag gab es dann einen Haftbefehl aus Österreich wegen des Verschwindens der Grazerin. Zwei der Verwandten des Verdächtigen wurden am Mittwoch in Graz festgenommen, bei ihnen soll es sich um einen Bruder sowie den Stiefvater handeln. Auch sie sollen sich bei den Einvernahmen nicht kooperativ zeigen, wie die Polizei am Freitag berichtete.

 In Slowenien  gab es auch schon Hausdurchsuchungen. Auch in einem Waldstück bei Maribor wird nach Stefanie P. gesucht.

Keine Spuren im Auto

Auf diese drei Verdächtigen konzentrieren sich die Ermittler nun, wie es am Donnerstag heißt. Doch der Ex-Freund, den die Polizei als Hauptverdächtigen führt, schweigt. Der Mann sitzt in Slowenien in Haft, die Grazer Justiz hat seine Auslieferung nach Österreich beantragt. 

Die Exekutive geht von "einer Straftat" aus; was genau damit gemeint ist, wird nicht bekannt gegeben. Allerdings: "Die Spurensicherung am Pkw des Ex-Freundes ergaben keine Hinweise auf den Verbleib der Abgängigen", betonte die Polizei in der Steiermark. In Slowenien, aber auch in Österreich laufen Suchaktionen nach Stefanie  –  bisher erfolglos.

Die Suche im Grenzgebiet wurde am Donnerstag fortgesetzt, die Polizei ist unter anderem mit Spürhunden unterwegs.

Die "seltsame Gestalt" im Stiegenhaus

Doch es  gab vorerst weiterhin keine Spur von Stefanie P.: Ihr Handy  war offenbar bereits seit Sonntag aus, da wurde sie zuletzt in der Früh gesehen, da schickte sie auch zuletzt Nachrichten an Freundinnen. Erst, dass sie gut zu Hause in einer Siedlung im Bezirk Geidorf angekommen sein. Doch  in einem weiteren WhatsApp  soll sie von einer "seltsamen" Gestalt im Stiegenhaus berichtet haben: "creepy", beschrieb ihn die junge Frau.   Polizisten fanden das Smartphone letztlich in einem Gebüsch, mehrere Kilometer von Stefanies Wohnung entfernt, in einem anderen Bezirk.

Mehrere Hochhäuser von außen

In diesem Haus in Graz wurde Stefanie P. zuletzt lebend gesehen.

Ihr Hund wurde in der Wohnung der 32-Jährigen gefunden; P. hätte, so sind Freunde und Familie sicher, ihren geliebten Golden Retriever nie alleine zurückgelassen.

"Helft mir, meine Tochter zu finden"

Seit Sonntag läuft auch eine Suchaktion nach Stefanie abseits der Ermittlungen der Exekutive: Der Verein "Österreich findet euch" hat eine Vermisstenmeldung online gestellt, sie wurde vielfach geteilt. Auch ihre Mutter bat in sozialen Medien um Unterstützung: "Bitte helft mir, meine Tochter zu finden." Den Vornamen ihrer Mutter trägt P. am linken Arm, sie  hatte sich "Csilla" tätowieren lassen.

Die Exekutive hält sich mit validen Informationen in dem Fall zurück und verweist auf die laufenden Ermittlungen: "Zahlreiche Hinweise zur Person der 31-Jährigen sind eingelangt und müssen sukzessive abgearbeitet werden."

"Taktische Gründe"

Der 31-jährige Verdächtige wurde bereits befragt, doch er äußere sich nicht zu den Vorwürfen, wie es heißt. Über ihn ist wenig bekannt,  außer, dass er  unter anderem bei einer Security-Firma gearbeitet haben soll. "Nähere Details zu den Ermittlungen können derzeit aus taktischen Gründen nicht bekanntgegeben werden", so die Polizei.

Verdächtiger nach Österreich ausgeliefert

Der Mann wurde am Freitag nach Österreich ausgeliefert, bestätigt die Landespolizeidirektion am Nachmittag. Steirische Ermittler des Landeskriminalamts könnten nun mit der Einvernahme beginnen, was mehrere Stunden "in Anspruch nehmen" könne.

Die slowenische Polizei suche weiterhin intensiv nach Stefanie P.:  Auch ein öffentlicher Zeugenaufruf nach Hinweisen zum ausgebrannten Pkw des 31-Jährigen wurde gestartet. Die slowenische Polizei erwartet sich in enger Kooperation mit den steirischen Ermittlern Hinweise auf eine mögliche Fahrtroute bzw. Aufenthalte des Verdächtigen in Slowenien. 

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