"Adrenalin, Schinderei und Schweiß": Erzbergrodeo startet wieder

Motorradfahrer am Erzberg
Das Erzbergrodeo gilt in der Enduro-Szene als härtestes Motorradrennen der Welt gilt. Heuer ändert sich aber ein beliebtes Detail.

"Tausende Kilometer Anreiseweg für vier Tage Adrenalin, Schinderei, Schweiß und - Enttäuschung." Schon auf seiner Homepage macht das Team des Erzbergrodeos klar, dass dieses Rennen kein gewöhnliches ist: Denn von den heuer mehr als 1.000 Teilnehmern schaffen es nur 500 überhaupt in den Hauptbewerb - und von denen wiederum nur eine Handvoll ins Ziel.

Ende Mai geht es in der Obersteiermark mit dem Motorradrennen wieder los, das in der Enduro-Szene als das härteste seiner Art gilt: Befahren wird der Erzberg in Eisenerz, der immer noch ein aktives Abbaugebiet ist.

Die Strecke wird jedes neu gesteckt und "heuer wieder ein bisserl schärfer", wie es aus dem Veranstalterteam um Karl Katoch heißt, der das Rennen 1994 erstmals auf die Beine respektive Motorradreifen gestellt hat.

Nur die 500 Schnellsten starten am Sonntag

30 Kilometer geht es am Sonntag, 1. Juni, beim Hauptbewerb auf den Berg, über rutschige Steine, matschige Hänge und durch Waldstücke.

MOTORSPORT: ERZBERG RODEO RED BULL HARE SCRAMBLE

Biker am Erzberg

Von den 500 Fahrerinnen und Fahrern, die aus dem Kessel am Erzberg in den sogenannten Hare Scramble starten, schafft es alljährlich nicht mehr als ein gutes Dutzend ins Ziel, wenn überhaupt so viele: Es gab schon Jahre, da hatten es beim Heulen der Bergbausirene, das das Ende des Rennens markiert, nur vier, fünf Leute geschafft. 

Vier Stunden Zeit haben die Motorsportler für die 30 Kilometer. Für die Teilnahme am Hauptrennen müssen sie sich aber erst einmal qualifizieren: Nur die 500 Schnellsten dürfen starten, das wird in Vorrennen entschieden.

Volles Haus in Eisenerz

Heuer sind rund 1.100 Teilnehmer angemeldet - Profis wie Hobbyfahrer - auch das macht das Rennen speziell. Zwar sind das deutlich weniger als bisher, da waren es meist an die 1.400. Für den sonst eher beschaulichen Ort Eisenerz bedeutet das Rodeo aber dennoch einen gewaltigen Rummel und auch Einnahmen.

Zusätzlich zu den Teilnehmern und ihren Begleittross lassen sich jedes Jahr auch an die 40.000 Zuschauer das Spektakel nicht entgehen. Das macht dann rund 50.000 Personen für vier Tage in einer Stadt, die an die 3.500 Einwohner hat.

Auf einen bei Bikern wie Besuchern beliebten Programmteil wird heuer bei der 29. Auflage aber erstmals verzichtet: Es gibt keinen "Sturm auf Eisenerz".

Foto statt "Sturm"

Bisher drehten immer Freitagabend an die 1.000 Fahrer eine Runde durch die kleine Stadt. Aus Sicherheitsgründen wird das gestrichen. Stattdessen soll das Erzbergrodeo bildlich um die Welt geschickt werden: Alle aktiven Teilnehmer sowie ihre Begleitpersonen sollen sich mit ihren Maschinen X-förmig aufstellen und fotografieren lassen, vielmehr in drei X: Das soll die römische Zahl 30 darstellen und bereits das 30. Rennen im kommenden Jahr bewerben.

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