Diözese Graz-Seckau bekommt nach 12 Jahren wieder einen Weihbischof
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Johannes Freitag ist neuer Weihbischof der Diözese Graz-Seckau
Zusammenfassung
- Die Diözese Graz-Seckau erhält nach 12 Jahren mit Johannes Freitag einen neuen Weihbischof.
- Freitag wurde am Montag informiert und hielt die Nachricht des Nuntius erst für einen Scherz.
- Bischof Krautwaschl betont, dass die Ernennung kein Hinweis auf seine Nachfolge sei.
Eine überraschende Meldung kam Freitagmittag aus der Diözese Graz-Seckau: Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl wird künftig von einem Weihbischof unterstützt.
Johannes Freitag wurde vom Papst zum neuen Weihbischof ernannt, das gab der Vatikan am Freitag bekannt.
Erstmals seit zwölf Jahren bekommt die Diözese somit wieder einen Weihbischof, der letzte Weihbischof in der Steiermark war Franz Lackner, der 2013 zum Erzbischof von Salzburg avancierte.
Freitagnachmittag stellte Krautwaschl den Weihbischof in einer Pressekonferenz vor und witzelte, es könne wohl keinen besseren Tag dafür geben: "Es ist der Gedenktag des Heiligen Johannes und es ist Freitag. . . "
"Ein Scherz von Freunden"
Bereits 2023 reichte der Krautwaschl das Gesuch um einen Auxiliarbischof ein, nun entschied der Vatikan sich für Johannes Freitag. Der wiederum erfuhr am Montag von der Entscheidung - und hätte sie fast verpasst: Als er am Sonntag von einer ihm unbekannten Nummer eine Nachricht bekam, er möge sich doch am nächsten Tag beim Nuntius in Wien einfinden, "habe ich das für einen Scherz von Freunden gehalten", schmunzelt Freitag. "Und scherzhaft zurück geschrieben."
Am Montag - da war Freitag gerade auf dem Weg nach Salzburg - erneut eine Nachricht. "Der Herr Nuntius freut sich auf Ihren Besuch - wann kommen Sie endlich?"
Das machte den Steirer dann doch stutzig und stellte nach einem Anruf fest - die Nachricht war echt. Der Nuntius habe den Irrtum beim Gespräch dann aber "mit Humor genommen".
Er freue sich auf die neue Aufgabe, betonte Freitag, auch wenn er seit Montag eine "Hochschaubahn der Gefühle" hinter sich habe.
Freitag, geboren 1972 im obersteirischen Knittelfeld, war zuletzt Leiter des Seelsorgeraums Eisenstraße und Beauftragter für Rundfunkgottesdienste.
Er wurde im Jahr 2000 im Grazer Dom zum Priester geweiht und war seither vielseitig im Einsatz. Seit 2021 ist er etwa Militärseelsorger im Militärkommando Steiermark. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch seine Teilnahme am "Himmlischen Kochduell" der ORF-Sendung "kreuz&quer" bekannt, in der er mit gemeinsam mit einem Rabbiner und einen Iman auftrat.
Freitag wird nach seiner Weihe am 1. Mai der 15. aktive Bischof Österreichs sein und auch der jüngste.
Krautwaschl selbst feiert heuer sein zehnjähriges Jubiläum als Diözesanbischof von Graz-Seckau: Er wurde am 14. Juni 2015 im Grazer Dom zum 58. Bischof der Diözese geweiht und folgte damit Egon Kapellari. Zuvor leitete Krautwaschl unter anderem das Bischöfliche Seminar und das Augustinum in Graz.
Keine Vorentscheidung
Vorentscheidung für seine eigene Nachfolge sei die Installierung eines Weihbischofes aber keine, antwortete Krautwaschl auf Journalistenfragen: "Hoffentlich nicht, ich habe ja noch 13 Jahre, bis ich meinen Rücktritt anbieten muss."
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