Zwei Tote bei Unfall: Sechs Monate bedingte Haft für Lenker (28)

Es war der 11. Mai, am frühen Morgen. Auf der Ennstal-Bundesstraße (B 320) in Salzburg, nahe der Grenze zur Steiermark, war ein 28-Jähriger mit seinem Kastenwagen unterwegs. Zu schnell, wie ihm die Anklage vorwirft.
Denn mit mindestens 92 km/h statt dort erlaubter 80 ist der Mann auf die Gegenfahrbahn geraten und hat einen entgegenkommenden Kastenwagen frontal gerammt. Zwei Männer starben, es waren jeweils die Beifahrer in beiden Fahrzeugen: ein 19-jähriger Rumäne und ein 29-jährige Oberösterreicher.
Die beiden Lenker wurden schwer verletzt. Geknickt nahm der 28-Jährige, der weder alkoholisiert war noch unter Drogen gestanden ist, am Mittwoch in Salzburg auf der Anklagebank Platz.
3,5 Sekunden ohne Reaktion
Er zeigte sich geständig, es tue ihm sehr leid, was passiert sei. Der Mann, der in Deutschland lebt, wurde laut der vorliegenden Anklage vom Gutachter schwer belastet.

Dreieinhalb Sekunden lang habe er vor der Kollision überhaupt nicht reagiert. Demnach müsse der Lenker entweder eingeschlafen oder stark abgelenkt gewesen sein.
Am Handy sei er nicht gewesen, sagte er laut einem Bericht der Salzburger Nachrichten vor Gericht: "Ich kann mich nicht erinnern, was genau passiert ist."
Sechs Monaten bedingte Haft
Der Richter verurteilten den 28-Jährigen schließlich wegen fahrlässiger Tötung zu sechs Monaten bedingter Haft. Dem verletzten Lenker sprach das Gericht 2.000 Euro Teilschmerzensgeld zu, den fünf Hinterbliebenen des 29-jährigen Oberösterreichs erkannte das Gericht je 500 Euro Teilschmerzensgeld zu.
Tragisches Detail am Rande: Seine Lebensgefährtin war zum Zeitpunkt des Todes schwanger, das Kind kam laut SN wenige Monate vor der jetzigen Gerichtsverhandlung zur Welt.
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