Abtreibung im 4. Monat: Vater verurteilt, Fahndung nach der Frau

Das kommt nicht so häufig vor: Am Dienstag sollte ein Pärchen mit einer sehr komplizierten Beziehungsgeschichte vor Gericht in Linz erscheinen. Aufgetaucht ist aber nur der 36-Jährige Mann.
Die 31-Jährige Frau blieb dem Gerichtstermin fern. Sie ist einerseits angeklagt, weil sie ihrem Partner nach einem eskalierenden Streit mit einem Taschenmesser in den Oberarm gestochen haben soll.
Für das zweite Delikt waren beide angeklagt. Die Frau soll das gemeinsame Kind im vierten Monat abgetrieben haben, der Mann, der Vater des Kindes, war als Bestimmungstäter angeklagt.
Nachdem die Frau schwanger wurde, sollen die beiden entschieden haben, das Kind nicht bekommen zu wollen. Allerdings zu einem Zeitpunkt, als ein Schwangerschaftsabbruch in Österreich legal nicht mehr möglich war.
Die Frau, die in Linz lebt, soll in ihr Herkunftsland Polen gefahren sein, um sich dort Medikamente zu besorgen, die zum Tod des Kindes führen sollten. Und laut Anklage sollen diese Pillen auch zum Tod des Kindes geführt haben.
Der geständige Mann wurde als Beitrags- und Bestimmungstäter zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hat auf Rechtsmittel verzichtet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil der 36-Jährige unvertreten vor Gericht erschienen war und trotz Annahme des Urteils drei Tage Widerspruchsrecht hat.
Die Frau, die nicht zum Prozess erschienen war, wurde zur Fahndung ausgeschrieben.
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