Drei Bankomaten gesprengt: Vier Jahre Haft für Holländer

Drei Bankomaten gesprengt: Vier Jahre Haft für Holländer
Angeklagter war vor Gericht teilweise geständig. Der sechsfach Vorberstrafte muss für vier Jahre hinter Gitter - rechtskräftig.

In der Nacht auf Dienstag haben unbekannte Täter einen Bankomaten in Ötztal Bahnhof in Tirol gesprengt. Der Sachschaden ist enorm, ob Geld erbeutet wurde, war vorerst nicht bekannt. 

Drei Bankomaten gesprengt: Vier Jahre Haft für Holländer

Diese Tat ist eine weitere in einer ganzen Reihen an Bankomatsprengungen, die zuletzt vor allem im Osten Österreichs von Kriminellen durchgeführt wurden. 

Für drei Sprengungen und einen Versuch steht heute, Dienstag, in Linz ein 28-jähriger Holländer vor Gericht. Er ist nach der einzig "erfolgreichen" Tat erwischt worden und sitzt seither in Untersuchungshaft.

29.000 Euro in Bankomat

Das war am 16. Juli, bei der Explosion eines Bankomaten in Schrattenberg im Weinviertel (NÖ) hat die Tätergruppe 17.000 Euro erbeutet. 12.000 Euro blieben in der Filiale. Der Mann wurde aber erwischt und festgenommen, nach seinen Komplizen wird noch gefahndet. 

Der Mann hat sich bislang bei den Einvernahmen durch die Polizei nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Staatsanwaltschaft legt ihm drei vollzogene und eine versuchte Sprengung zur Last.

Drei Bankomaten gesprengt: Vier Jahre Haft für Holländer

Beim dem Coup in Schrattenberg hatten die Täter einen gewaltigen Schaden hinterlassen 

Hoher Schaden, wenig Beute

Bei der ersten Sprengung in Windhaag in Oberösterreich ist ein Sachschaden von 157.000 Euro entstanden, Beute wurde offenbar keine gemacht. Denn durch die Wucht der Explosion sei das ganze Geld - immerhin fast 140.000 Euro - in der ganzen Filiale verstreut worden. 

Ein hoher Sachschaden entstand auch bei der Tat im Thayatal. Der Bankomat ist dabei aber nicht aufgegangen, dennoch entstand ein Schaden von 200.000 Euro. Am gleichen Tag wurde die Bande in Drosendorf beim Versuch, in die Bank einzudringen, von einem Nachbarn gestört.

Nach Coup in Prag gefasst

Der finale Coup des nun in Linz angeklagten 28-Jährigen war jener in Schrattenberg - für 17.000 Euro Beute wurde ein Sachschaden von 172.000 Euro hinterlassen. 

Der Mann wurde ausgeforscht und später in einem Hotel in Prag festgenommen. Die Gruppe hatte offenbar meist aus Tschechien aus operiert, weil der Vater des Angeklagten dort einen Wohnsitz habe. 

Laut Staatsanwaltschaft hätte sich die „kriminelle Vereinigung“ in Deutschland ein leistungsstarkes Auto gemietet, mit denen die Beutezüge über Tschechien nach Ober- und Niederösterreich durchgeführt worden seien. Nach Aufzwängen der Tür habe die Bande versucht, mit Blitzsprengkörpern zum Geld zu gelangen. Durch die Auswertung von Funkzellen ist die Anklage sicher, dass der Mann bei allen Taten dabei war. Auch sei das Fahrzeug immer wieder gesehen worden.

Ein anderer Beteiligter hat laut Staatsanwaltschaft sein Handy in Schrattendorf verloren –  auch diese ausgewerteten Daten weisen für die Staatsanwaltschaft auf die Täterschaft dieser Gruppe in zumindest diesen vier Fällen hin.

Vor Gericht  schilderte der Staatsanwalt, dass die Einbruchsdiebstähle in den Niederlanden „trainiert“ würden. Denn die Täter würden bei den Taten unter höchstem Zeitdruck stehen, ein genauer Zeitplan und höchste Präzision seien nötig.

Vier Jahre Haft für Holländer

Der Mann wurde schließlich zu vier Jahren unbedingter Haft verurteilt. Er ist in Holland sechsfach einschlägig vorbestraft. Der Richter sah auch einen "hohen sozialen Störwert", weil der Angeklagte mehrmals als Kriminaltourist in Österreich unterwegs gewesen sei. 

Den Geschädigten wurde insgesamt ein Schadensersatz in der Höhe von 380.000 Euro zugesprochen. 

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