Salzburg: 8 Jahre Haft für 17-Jährigen wegen Messerangriffs

Das Justizgebäude Salzburg mit seiner modernen Glasfassade und dem Schriftzug ist zu sehen.
Pongauer wurde am Dienstag nicht rechtskräftig wegen versuchten Mordes verurteilt.

Zusammenfassung

  • 17-jähriger Pongauer wegen versuchten Mordes nach Messerangriff bei Streit in Bischofshofen zu acht Jahren Haft verurteilt.
  • Opfer erlitt lebensgefährliche Schnittverletzung; Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Angeklagter bestreitet Tötungsabsicht.
  • Täter flüchtete nach der Tat in die Türkei, wurde ausgeliefert; Verfahren gegen weitere Beteiligte wird separat geführt.

Ein 17-jähriger Pongauer ist am Dienstag am Landesgericht Salzburg wegen versuchten Mordes zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Der Teenager soll am 12. Mai 2025 während eines Streites bei einer Autowaschanlage in Bischofshofen (Pongau) einem Kontrahenten mit einem Stanley-Messer eine lebensgefährliche, 15 Zentimeter lange Schnittverletzung vom Gesicht bis zum Hals zugefügt haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Vor der Auseinandersetzung waren fünf Männer mit einem Auto in Richtung Werfen unterwegs gewesen. Nachdem der Lenker des nachfolgenden Wagens mehrmals das Fernlicht aufgeblendet hatte, vereinbarten sie am Handy, sich bei der Autowaschanlage zu treffen.

Streit um Lichthupe eskalierte

Dort eskalierte der zunächst verbale Konflikt. Es entfachte sich eine Schlägerei, dabei kam auch ein Pfefferspray zum Einsatz. Ursache für die Aggressionen war offenbar die Lichthupe.

Der Teenager dürfte bei dem Streit schließlich das Teppichmesser gezückt und angegriffen haben. Laut Staatsanwaltschaft nahm er dabei zumindest in Kauf, dass der Schnitt tödlich hätte sein können, wenn dabei die Halsschlagader durchtrennt worden wäre.

Der Angeklagte zeigte sich zum Vorwurf des versuchten Mordes nicht schuldig. Sein Verteidiger geht von einer schweren Körperverletzung aus. Sein Mandant habe den Mann nicht umbringen wollen, sagte er.

Flucht in die Türkei

Der Pongauer flüchtete am darauffolgenden Tag in die Türkei, wurde aber dort festgenommen und nach Österreich ausgeliefert. Derzeit befindet sich der 17-Jährige, der bereits dreimal vor Gericht gestanden ist, in Salzburg in Untersuchungshaft. Mit dem Urteil von Dienstag wurde auch eine frühere, auf Bewährung verhängte Strafe in der Höhe von zwei Monaten Haft widerrufen.

Das Verfahren gegen die anderen Beteiligten am Streit bei der Autowaschanlage wurde am Dienstag ausgeschieden und wird später verhandelt.

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