Einbrecher in Salzburg erschossen: Komplizin verurteilt

Das Justizgebäude Salzburg mit Schriftzug.
Der letzte Coup des Paares endete tödlich für den Mann: Hausbesitzer erschoss den Einbrecher, gegen ihn wird wegen Mordverdachts ermittelt.

Zusammenfassung

  • Eine 30-jährige Frau wurde wegen mehrerer Einbruchsdiebstähle in Salzburg zu 15 Monaten Haft, davon zwei Monate unbedingt, verurteilt.
  • Ihr Lebensgefährte wurde beim letzten Einbruch von einem Hausbesitzer erschossen, gegen den wegen Mordverdachts ermittelt wird.
  • Die Angeklagte gestand, bei den Einbrüchen dabei gewesen zu sein, betonte aber, nie selbst Beute mitgenommen zu haben.

"Ich war verliebt und bin nur mit ihm mitgegangen", verteidigt sich die Frau vor Gericht: Die 30-Jährige ist wegen mehrerer Einbruchsdiebstähle angeklagt, die sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten in Salzburg begangen haben soll.

Schütze in U-Haft

Der letzte Coup des Paares Ende Juli, bei dem die Ungarin nur "Mitläuferin" gewesen sein will, endete jedoch fatal: Ihr Freund wurde bei dem Einbruch in ein Einfamilienhaus getötet. Der Besitzer, der den 30-Jährige erschoss, sitzt seit Oktober in U-Haft – gegen den Mann wird wegen Mordverdachts ermittelt.

Die Angeklagte, dreifache Mutter, soll sich laut Staatsanwaltschaft in Ungarn von ihrem gewalttätigen Mann und Vater ihrer Kinder getrennt haben und ihrem neuen Partner nach Österreich gefolgt sein.

"Dabei gewesen"

Gemeinsam sollen sie drei Mal auf Einbruchstour gewesen sein und dabei unter anderem Bankomatkarten und einen E-Scooter gestohlen haben. Sie sei "dabei gewesen", gesteht die Frau am Donnerstag im Straflandesgericht Salzburg: Sie habe aber selbst nie Beute mitgenommen.

Am 31. Juli brach das Paar in ein Haus im Stadtteil Gnigl ein: Beim Versuch, das auf der Terrasse zurechtgelegte Diebesgut wegzubringen, wurden sie vom Eigentümer überrascht – er schoss auf den 31-Jährigen, der vermutlich bereits auf der Flucht war.

Am Hinterkopf getroffen

Das Projektil traf ihn laut Obduktionsbericht aus zehn Metern Entfernung im Hinterkopf. Die Freundin und Komplizin des Getöteten konnte flüchten, wurde aber in Ungarn festgenommen.

Die Richterin gesteht der Angeklagten am Donnerstag "eine Traumatisierung" zu und verurteilt sie zu 15 Monaten Haft, zwei Monate davon unbedingt, diese zwei Monate sind mit der U-Haft seit 23. Oktober getilgt. Das Urteil ist rechtskräftig.

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