Wo das Epizentrum des Kindesmissbrauchs liegt

Wo das Epizentrum des Kindesmissbrauchs liegt
Interview mit einer Verbindungsbeamtin des Innenministeriums über Polizeiarbeit 10.000 Kilometer entfernt von Österreich.

Das Innenministerium hat in Bangkok eine Verbindungsbeamtin, die auch die Philippinen mitbetreut. Ihr Name bleibt ungenannt. Antworten gibt es dennoch.

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Warum tauchen bei sexuellem Missbrauch von Kindern immer wieder die Philippinen auf?

Die Philippinen sind bereits als Zielland für Sextouristin bekannt. Weitere Gründe sind die schwierigen sozioökonomischen Verhältnisse, die landesweite, flächendeckende Nutzung des Internets und dass es überall Transaktionsmöglichkeiten für Zahlungen aus dem Ausland gibt.

Gibt es bei den lokalen Behörden überhaupt ein Bewusstsein für das Problem?

Ja, das gibt es. Sie sehen die Philippinen selbst als Epizentrum des sexuellen Kindesmissbrauchs. Und mit internationaler Unterstützung passiert vor Ort mittlerweile sehr viel.

Wenn, wie im aktuellen Fall, ein Missbrauch von Österreich aus entdeckt wird, wie ist das konkrete Vorgehen?

Wir nehmen Kontakt mit den Kollegen vor Ort auf, schauen, welche Infos sie bereits zu dem Fall haben. Werden die Kinder lokalisiert, dann werden sie in Einrichtungen in Sicherheit gebracht. Ja, die Philippinen sind 10.000 Kilometer von Österreich entfernt und es ist schwierig, die Opfer auszuforschen. Aber wir finden sie. Und auch die Täter.

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