Wirte über "lasche Pandemiebekämpfung" in Kärnten verärgert

Wirte über "lasche Pandemiebekämpfung" in Kärnten verärgert
Landesregierung solle endlich effiziente Maßnahmen setzen. Kritik auch an der Bundesregierung.

Kärntens Touristiker und Gastronomen sind unzufrieden mit dem Umgang von Landes- und Bundespolitik mit der Coronavirus-Pandemie. Man hätte sich erhofft, dass Kärnten als Vorzeigeregion durchstarten könne, hieß es in einer Aussendung am Dienstag.

Die Landesregierung müsse endlich effiziente Maßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen setzen. Von der Bundesregierung hätte es am Montag keine ausreichende Perspektive auf Öffnungen und keinen definitiven Zeitplan gegeben.

"In den vergangenen Monaten ist in unserem Bundesland entsetzlich viel schiefgelaufen. Noch im Sommer waren wir Musterschüler, heute sind wir Schlusslicht", kritisiert Stefan Sternad, Obmann der Wirtschaftskammer-Fachgruppe Gastronomie. Die Landespolitik habe eine zu lockere Einstellung. Verordnungen seien kaum kontrolliert worden, Verstöße von den zuständigen Behörden bagatellisiert.

"Krisenmanagement ist ein Fiasko"

"Unterm Strich muss man sagen: Das Krisenmanagement der Kärntner Landesregierung ist ein Fiasko. Wir hätten die besten Voraussetzungen gehabt, um als Vorzeigeregion voranzugehen. Davon sind wir aber meilenweit entfernt." Von der Landesregierung fordern Branchenvertreter nun regionale Maßnahmen bei hohen Ansteckungszahlen, mehr Kontrollen und Testmöglichkeiten, besseres Contact Tracing und eine zielgerichtete Impfstrategie - sonst sehe man "schwarz" für den Sommer.

Vom Bund fordern die Touristiker und Gastronomen ein neues Hilfspaket mit zumindest 50 Prozent Umsatzersatz, sonst müssten viele Betriebe schließen. Mit den Ankündigungen vom Montag sind die Branchenvertreter gar nicht zufrieden. Der Vorschlag, vorerst nur Schanigärten zu öffnen, sei "absurd und nicht praktikabel", hieß es in der Aussendung. Die wenigen Stunden reichten für nötige Umsätze nicht. Für die Hotellerie gebe es keinen Planungshorizont.

Perspektive für Sport fehlt

Auch vonseiten der Sport- und Freizeitbetriebe wurden am Dienstag mangelnde Perspektiven kritisiert und mehr finanzielle Unterstützung gefordert. Die Öffnungen für Kinder- und Jugendsport seien zwar zu begrüßen, die gewerblichen Betriebe müssten aber mit den Vereinen gleichgestellt werden - und auch für Erwachsene wäre "kontrolliertes Outdoor-Training" notwendig.

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