Wintersport-Studie: Warum immer mehr Österreicher aufs Skifahren verzichten
Eine Schneelage wie diese ist ohne Beschneiungsanlagen in niedrig gelegenen Skigebieten kaum denkbar
Zusammenfassung
- 51 Prozent der Ski-Aussteiger nennen zu teure Liftkarten als Hauptgrund für den Verzicht, gefolgt von Ausrüstungs- (35 %) und Gastronomiekosten (25 %).
- Drei von zehn Österreichern planen heuer einen Skiausflug, wobei 90 Prozent Skifahren nicht als Luxusgut sehen und 91 Prozent die wirtschaftliche Bedeutung anerkennen.
- Im Westen Österreichs planen 46 Prozent Skitage, im Osten nur 23 Prozent; 54 Prozent der Gesamtbevölkerung sehen Skisport als Umweltbelastung, aber nur 37 Prozent der aktiven Skifahrer.
Der November brachte Kälte und frühen Schnee. Pisten konnten dank der niedrigen Temperaturen beschneit werden.
Viele Skigebiete in Österreich nutzten den frühen Wintereinzug und zogen den Start in die Skisaison nach vorne. Der Auftakt stimmt Touristiker optimistisch: Früher Schnee weckt bei vielen die Lust, Ski oder Snowboard anzuschnallen.
Tatsächlich planen drei von zehn Österreicher in der heurigen Saison zumindest einen Ausflug auf die Piste. Das geht aus den Unterlagen zum Report "Wintersport in Österreich" des Linzer Marktforschungsinstituts Spectra hervor. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber früheren Jahren, als gut die Hälfte der Bevölkerung regelmäßig Ski fuhr.
Kosten als Hauptbremse
Die Liftkartenpreise sind für viele der Hauptgrund, nicht mehr auf die Piste zu gehen. Von jenen, die heuer die Bretter nicht mehr anschnallen werden, geben 51 Prozent die zu teuren Liftkarten als Grund an. Für 35 Prozent sind es die Kosten für die Ausrüstung, für 25 Prozent jene der Gastronomie.
Skifahren darf nicht Luxus werden
90 Prozent der Befragten finden, dass Skifahren nicht zum elitären Luxusgut werden darf. Gleichzeitig erkennen 91 Prozent der Bevölkerung die enorme wirtschaftliche Bedeutung, heißt es weiter. 82 Prozent sehen den Wintersport als identitätsstiftend an. Die Skibegeisterung bei der Jugend liege mit 48 Prozent bei den unter 30-Jährigen besonders hoch - die Tradition lebe also weiter.
Der Skifahreranteil würde sich von West nach Ost unterscheiden. Während 46 Prozent der Bevölkerung im Westen Österreichs Skitage planen, sind es im Osten nur 23 Prozent. Bei der Wahrnehmung der Umweltfolgen ergebe sich eine Diskrepanz zwischen aktiven Skifahrern und der Gesamtbevölkerung: Mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung (54 Prozent) sieht den Skisport als Belastung für die Natur, doch nur 37 Prozent der praktizierenden Skifahrer und Skifahrerinnen teilen diese Auffassung.
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